Candide oder der Optimismus ist eine 1759 anonym erschienene satirische Novelle des französischen Philosophen Voltaire. Im Jahr 1776 erschien eine deutsche Übersetzung unter dem Titel Candide oder die beste aller Welten. Diese Satire wendet sich unter anderem gegen die optimistische Weltanschauung Gottfried Wilhelm Leibniz', der die beste aller möglichen Welten postulierte. Voltaire propagiert Skeptizismus und Pessimismus, die Leibniz' Postulat in den Kontext der Zeit (Eindruck des Erdbebens von Lissabon 1755, Siebenjähriger Krieg) rücken und in Frage stellen. Mit Witz, beißendem Spott und Ironie prangert Voltaire in seiner „conte philosophique“ den überheblichen Adel, die kirchliche Inquisition, Krieg, Sklaverei und die naive Utopie des einfachen Mannes von einem sorglosen Leben an. Der einfach gestrickte Held Candide, der illegitime Neffe des westfälischen Barons Thunder-ten-tronckh, wird aus dem Heimatschloss verbannt, nachdem er mit der traumhaft schönen Prinzessin Cunégonde in flagranti ertappt worden ist. Auf der anschließenden Reise wird die Theorie des Optimismus zusehends ad absurdum geführt. Denn was ihm auf der Reise quer durch Europa und nach Übersee widerfährt, ist durch eine Kette zufälliger Unglücke, Katastrophen und unwahrscheinlicher Rettungen gekennzeichnet, die ihn an die entlegensten Orte der Welt führen.