Liebe unterm Mistelzweig

Gibt es ein schöneres Gefühl an einem kalten Donnerstag als warmer, würziger Glühwein, der sich langsam seinen Weg durch Deinen Hals in Deinen Magen bahnt? Auf dem Weg dorthin verteilt er Wärme in Deinem ganzen Körper und taut langsam Zehen und Finger auf und macht sich schließlich auch auf Deinen Wangen bemerkbar, die in Nullkommanichts rosig glühen … oder ist das vielleicht gar keine Reaktion auf den Glühwein?

Vielleicht ist es die Chemie, die zwischen Dir und Deinem Gegenüber entsteht? Seine Augen glänzen, als er einen Schluck aus seiner Tasse nimmt. Deine Knie werden noch ein bisschen weicher. Kaum ist Dir das aufgefallen, reißt er Dich aus Deiner Balance – den überschwappenden Glühwein auf Deiner Hand nimmst Du gar nicht wahr, als er Dich mitten auf den Mund küsst. Der Kuss dauert länger als ein kleines Bussi, und Dein Herz schlägt immer schneller. „Mistelzweig“, erklärt er schließlich verschmitzt, während Dein Gesicht dieselbe Farbe wie die tiefrote Flüssigkeit in Deiner Tasse annimmt.

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