Rügener Grabgeflüster: Insel Krimi. Kommissarin Burmeisters neunter Fall

In ihrem Schlusswort schreibt die Autorin, dass sie dringend das Thema Corona hätte aufgreifen müssen, da wir alle nach Strich und Faden belogen worden wären und sie dem Wunsch nach seichter Unterhaltung nicht hätte nachkommen können, da das alles mal dringend thematisiert hätte werden müssen. Ja, das denke ich grundsätzlich auch, aber die Frage ist das "wie" weder die eine noch die andere Seite hat sich während der Pandemie durch Offenheit den Argumenten der anderen Seite hervorgetan und bei Frau Burmeister und ihrer Runde ist das besonders krass dargestellt. Aber nicht nur Corona steht im Fokus, sondern auch Menschen die sich als non - binär verstehen, das Gendersternchen und auch andere Streitpunkte oder Verschwörungstheorien. Da sich das Team und seine Freunde vielfach in den eigenen Reihen befinden, gibt es keine wirkliche Diskussion um alle Punkte, sondern nur ein Verkünden und Beifall zu den eigenen Ansichten. In der allgemeinen Medienlandschaft ist es wichtig, dass auch konträre Standpunkte dargestellt werden - doch die Frage ist immer das "wie", weil keine Seite den Anspruch auf die absolute Wahrheit hat. Das hat meine Beurteilung stark beeinflusst. Zudem ist Frau Burmeister so langsam reif für einen stationären Aufenthalt, da ihre Gefühlsschwankungen immer extremer werden. Der Fall ist wieder spannend und auch interessant, wenn man die Weltverbesserungspassagen quer liest. Zum Ende war ich deutlich froh, dass das Motiv sich nicht im Bereich Corona befindet - sondern ein ganz " normales" war.

Schade, Ich habe die Romane immer sehr gern gelesen, aber die Corona Ansichten der Autorin haben jetzt den Lesegenuss doch etwas getrübt. Jedem seine Meinung, aber der Krimi - war meiner Meinung nach - keine geeignete Plattform dafür.