Stephanie Shirazi

Anfang der 60er sei sie als einziges eher stilles Kind von fünfen im ewigen Tornado einer sehr temperamentvollen Familie aufgewachsen. Unübersehbar hätten in den Eltern der Krieg, die eigene Kindheit, die Kirche und nicht zuletzt ihren sehr speziellen Eigenarten ihre Spuren hinterlassen. Diese recht explosive, wenn auch typische Mischung jener Zeit habe sie und ihre Geschwister schon sehr früh zu Überlebenden gemacht. Jeder und jede habe die eigene persönliche Nische gefunden. So sei sie eine Beobachterin geworden. Solange sie denken könne, habe sie sich gefragt, warum Menschen tun, was sie tun. Inzwischen habe sie durch Psychologiestudium und 30 Jahren Arbeit als zugelassene Psychotherapeutin meist eine Antwort auf diese Frage. Aber das reiche nicht. Man müsse auch weiterwachsen können, wenn aus ehemaligen Lösungen Probleme würden. Sich ohne Wertung zu begegnen, durch gute Kommunikation zu verstehen und dadurch neue Wege zu entwickeln, sei ihre Art, Psychotherapie zu betreiben. So begleite sie viele Menschen dabei, in ein neues Leben mit Selbstwertgefühl und ohne Scheinlösungen zu starten. Neben dem normalen Klientel fanden zunehmend traumatisierte Menschen und solche mit AD(H)S oder Autismus in ihre Praxis. Dabei gab sie den Klient*innen schon immer gerne Informationsblätter, die Druckversionen ihrer Vorträge sowie in den Sitzungen entstandene Zeichnungen und Notizen mit. Allmählich kam dadurch ein so großer Fundus zusammen, dass sie gebeten wurde, diesen doch zu veröffentlichen. Denn dies alles sei so hilfreich, dass sie ihre Reichweite einfach erhöhen müsse. Sie sei nur ungern eine öffentliche Person, sagt sie von sich selbst. Doch schließlich verband sie dann doch einige ihrer Erfahrungen aus Leben und Arbeit zu diesem Buch. Nun sei sie gespannt, ob auch dieses Medium Menschen zum Lachen und glücklicheren Leben verhelfen könne.