Integrales Bewusstsein in der Politik: Erster Band

Der erste Band bietet für politisch interessierte Leser eine ausführliche Übersicht über das Werk von Jean Gebser. Der deutsche Schriftsteller und Kulturphilosoph des frühen 20. Jahrhunderts hatte nach abenteuerlichen Reisen durch Südfrankreich, Andorra und Spanien 1939 Aufnahme in der Schweiz gefunden, wo er am 14. Mai 1973 starb. Jean Gebser war der Entdecker und Erforscher der Mutationen des menschlichen Bewusstseins. Er prägte die Begriffe integrales Bewusstsein, Arationalität, Akausalität, Aperspektivität , Atemporalität. Dabei handelt es sich um ein Bewusstsein, das sich von der einseitigen Identifikation mit dem rationalen Denken löst, es relativiert, ohne es zu verwerfen, und die irrationalen Erkenntniskräfte gleichberechtigt neben dem Verstand gelten lässt, ohne aber ins Irrationale zu regredieren. Die Vorsilbe "a" bedeutet keinen Mangel an Rationalität, Kausalität oder Perspektive, sondern vielmehr die Befreiung von einem dreidimensionalen Systemzwang. Die Anwendung solcher Begriffe auf die Politik ist neu. Die Suche nach den Spuren des integralen Bewusstseins bei Persönlichkeiten der USA, der Sowjetunion, West-Europas, Asiens und in den Geheimdiensten erfordert viel Zeit und Arbeit. Immerhin hat der erste Band bei der Untersuchung von James B. Donovan, John F. Kennedy und Barack Obama zu erstaunlichen Ergebnissen geführt. Im zweiten Band werden die großen Russen Sacharow, Chruschtschow und Gorbatschow, sodann West-Europa und die Welt der Geheimdienste nach Spuren des integralen Bewusstseins abgeklopft. Im dritten Band sollen die Asiaten untersucht werden. Sodann wird auf den wieder erstarkten Stalinismus, den Putinismus als Herrschaftssystem und den Trumpismus eingegangen. Der Schluss befasst sich mit der Frage, wie stark die Grundlagen der amerikanischen Demokratie beschädigt sind, was getan werden kann, um sie vielleicht noch zu retten, sie eventuell zu erneuern.