Ein deutsches Mädchen

Mein Leben in einer Neonazi-Familie

Heidi Benneckenstein

Erfahrungsberichte Politik Eure Top 10 im Mai 2021 SPIEGEL Bestseller Paperback

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Beschreibung zu „Ein deutsches Mädchen“

Wer so tief im braunen Sumpf steckt, schafft es nicht über Nacht hinaus.
Heidi wächst in der alles umfassenden Ideologie einer Nazi-Familie heran, in militanten Jugendgruppen und Kameradschaften. Mit Drill, Schlägen und Belohnung wird sie auf ein Leben im rechten Hass-Milieu vorbereitet. Mit zwanzig findet sie den Mut auszusteigen. Hier blickt sie noch einmal in die Abgründe dieser Parallelwelt.

Deutschland, Ende der 1990er, ein idyllisches Dorf bei München. In Heidis Familie ist die Zeit stehen geblieben. Als kleines Mädchen wird sie in konspirative Ferienlager der "Heimattreuen Deutschen Jugend" geschickt, wo schon für die Kleinen paramilitärischer Drill auf dem Programm steht. Dort lernt sie auch, das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 in Holz zu sägen. Mit fünfzehn nimmt Heidi an rechten Aufmärschen teil, hetzt gegen Ausländer und prügelt auf einen Fotografen der "Lügenpresse" ein. Heidis Welt bekommt erste Risse, als sie Flex kennenlernt, einen nicht mehr restlos überzeugten Liedermacher aus der rechten Szene. Mit zwanzig vollzieht sie die komplette Kehrtwende, bricht den Kontakt zu ihrer Familie ab, taucht unter, lässt die Welt der alles umfassenden Nazi-Ideologie hinter sich und durchläuft ein Aussteiger-Programm. Dies ist die Geschichte ihrer zwei Leben.

Verlag:

Tropen

Veröffentlicht:

2017

Druckseiten:

ca. 164

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook


3 Kommentare zu „Ein deutsches Mädchen“

Susanne – 07.05.2021
Beeindruckende Lektüre!

Tobias – 24.05.2021
Einfach und interessant.

Das Buch hat sich sehr gezogen. Es wurde vieles angeschnitten, schrecklich wie verblendet Menschen sein können und wie grausam. Aber es hat mich sehr gestört, dass alle Menschen in dem Umfeld schwach, minderbemittelt, idiotisch, dumm und eben einfach in allem minder waren als sie selber und ihr Mann. Dabei nicht nur die Leute aus der rechten Szene, sondern eben wirklich alle. Sie gibt zu sie war damals sehr voreingenommen und eben auch irgendwie gelangweilt und dumm, weil es so beigebracht wurde. Allerdings erschließen sich manche Gedankengänge mir nicht so ganz. Sie hat schließlich mit den Leuten abgehangen und wenn ich sie so nervig und minderbemittelt und eben richtig scheiße fand auf unterschiedlichen Ebenen, dann habe ich mit denen nichts zu tun. Egal welche Gesinnung man hat oder wie gelangweilt man ist. Kurzum alle erwähnten Menschen/Gruppen waren unheimlich dämlich, schwach, und in seinem Charakter unheimlich einfach gestrickt und verzweifelt, wohingegen sie für sich selber nicht ganz so harte Worte findet und ihr Mann in den Himmel gelobt wird. Rückblickend hat man häufig andere Gefühle und Gedanken als in dem Moment, als gelangweilter Teenager hängt man vielleicht auch mal mit Leuten ab die man nicht mag, aus unterschiedlichen Gründen. Aber das war so stark vertreten alles, dass es mich nur noch nervte.

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