Eine Meeresschildkröte schwimmt unter Wasser in der Nähe einer schwimmenden Plastiktüte im Meer.

Nachhaltigkeit für Anfänger

Wie kannst Du im Alltag Deine persönliche CO2-Bilanz verbessern? Wir haben einen kleinen Selbstversuch gestartet und Dir nun ein paar Tipps und interessante Bücher zum Thema zusammengestellt, die Dir helfen können, etwas „grüner“ zu leben. Ohne erhobenen Zeigefinger und Zwang. Denn dem Klima zu helfen ist nicht immer mühsam und entbehrungsreich, sondern oft erstaunlich simpel, abenteuerlich und sogar lecker!

Unser Selbstversuch: Nachhaltig leben im Alltag – ganz ohne Perfektion

Nachhaltigkeit – ein großes Wort, das manchmal einschüchtern kann. Dabei beginnt nachhaltiges Leben oft mit kleinen, machbaren Veränderungen im Alltag. Du musst nicht gleich ein Tiny House bauen, komplett plastikfrei oder gar nach dem Zero-Waiste-Prinzip leben. Schon der Griff zur wiederverwendbaren Trinkflasche oder der Verzicht auf die eingeschweißte Gurke im Supermarkt kann ein Schritt in die richtige Richtung sein.

Wir haben den Selbstversuch gewagt: Wie lässt sich der Alltag nachhaltiger gestalten, ohne sich selbst zu überfordern? Welche Alternativen gibt es zu Plastik, Fast Fashion, unnötigen Autofahrten oder Fernreisen? Und wie fühlt sich das eigentlich an, wenn man ernsthaft versucht, „grüner“ zu leben?

„Es geht mir nicht gut, ich hab’ Plastik im Blut”

Das Thema Plastikvermeidung ist heutzutage mehr denn je brandaktuell. Wer die Bilder einmal gesehen hat, wird sie nie wieder vergessen: Mitten im Pazifik treibt der sogenannte „Great Pacific Garbage Patch“ – auch als Plastic Island bekannt – ein gigantischer Strudel aus Plastikmüll, größer als Mitteleuropa. Er ist ein Mahnmal unserer Wegwerfgesellschaft und zeigt drastisch, warum wir unseren Plastikverbrauch dringend reduzieren müssen.

In Supermärkten sind zwar viele Einwegprodukte verschwunden, aber Mikroplastik in Kosmetik, Verpackungen und Textilien ist weiterhin ein Problem. In einer befreundeten WG lernte ich: Man kann seinen Plastikmüll tatsächlich auf ein Einmachglas pro Monat reduzieren – wie es auch Milena Glimbovski in ihrem Buch „Ohne Wenn und Abfall“ zeigt. Darin teilt sie praktische Tipps und Rezepte, wie man Zero Waste und Minimalismus ganz unkompliziert in den Alltag integrieren kann. Meine erste Reaktion: „Wow – Respekt!“ Meine zweite: „Okay, so krass muss es nicht sein – aber ein bisschen weniger wäre schon gut.“

Also begann ich mit kleinen Schritten. Ich nutze seitdem eine Edelstahltrinkflasche statt Pfandflaschen – sieht besser aus, ist langlebiger und vermeidet Plastikmüll. Die Zahnpasta gibt’s jetzt in Tablettenform im Glas, und meine alte Brotdose aus Metall begleitet mich sowieso schon seit Jahren ins Büro.

Kollegin Saskia hat sich dem Thema nachhaltige Kosmetik gewidmet: „Ich habe viele feste Shampoos getestet – aber meine Haare mochten das nicht. Jetzt nutze ich Naturkosmetik in recycelten Verpackungen. Viele Drogerie-Hausmarken bieten mittlerweile richtig gute Produkte zu fairen Preisen.“

Wer tiefer in das Thema Zero Waste im Alltag einsteigen will, findet im Buch „Besser leben ohne Plastik“ viele praktische Tipps.

Cover, Besser leben ohne Plastik von Annelise Bunk und Nadine Schubert und der Schriftzug: Plastik ist mittlerweile überall - mit gravierenden Folgen für
Umwelt und Gesundheit.
Aber geht es wirklich nicht ohne?
Finde es heraus!

Nachhaltigkeit in der Küche: Regional, saisonal, bewusst

Nachhaltig essen ist einfacher, als man denkt. Kollegin Verena erzählt: „Wir essen viel weniger Fleisch und achten darauf, nur noch saisonale und regionale Produkte zu kaufen.“ Was nicht im Winter wächst, kommt eben auch nicht in den Einkaufswagen. Klingt streng? Gar nicht – es schmeckt oft sogar besser.

Buchtipp in diesem Zusammenhang: "Deine Küche kann nachhaltig!" von Verena Hirsch. Es ist ein Kochbuch für mehr Wertschätzung und weniger Verschwendung.

Ich selbst versuche, Verpackungsmüll beim Einkauf zu vermeiden. Obst und Gemüse gibt’s meist lose, der Stoffbeutel ist immer mit dabei. Und der Bioladen um die Ecke ist nicht nur eine gute Quelle für bewussten Konsum, sondern auch irgendwie ein Wohlfühlort – wie Yoga, aber mit Käsetheke.

Für alle, die noch mehr Inspiration suchen: In „Das grüne nicht nur vegetarische Kochbuch“ findest Du viele einfache und leckere Ideen für eine nachhaltige Ernährung.

Cover Das grüne nicht nur vegetarische Kochbuch von Dagmar von Cramm

Karwendel statt Kapstadt: Nachhaltig reisen liegt im Trend

Nachhaltig reisen heißt nicht, nie wieder ins Flugzeug zu steigen. Aber vielleicht muss es nicht jedes Jahr das Fernziel sein. Warum nicht mal die Heimat entdecken? Deutschland, Österreich oder die Schweiz bieten Natur pur – und das ganz ohne Jetlag.

Wie man umweltfreundlich Urlaub macht – von der Anreise über die Unterkunft bis hin zu nachhaltigen Aktivitäten – zeigt Julia-Maria Blesin in „Green Travelling – Einfach nachhaltig reisen“. Ein praktischer Guide für alle, die bewusst planen und trotzdem nicht auf schöne Erlebnisse verzichten wollen.

Ich selbst liebe das Wandern in den Alpen: spektakuläre Landschaften, frische Luft, gute Erreichbarkeit. Und mit Bus und Bahn kommst Du oft entspannter ans Ziel, als man denkt. Städtereisen lassen sich genauso gut klimafreundlich planen – mit Bahncard statt Boardingpass.

Nachhaltig leben – Schritt für Schritt

Ob Du das Auto öfter stehen lässt, nachhaltige Produkte im Alltag verwendest oder Deinen Fleischkonsum reduzierst: Jeder kleine Schritt zählt. Es muss nicht perfekt sein – es reicht, wenn es bewusst ist.

Und falls Du gerade diesen Artikel digital liest: Glückwunsch! Mit E-Books statt Papier zu lesen, ist bereits ein nachhaltiger Schritt. Bei Skoobe bekommst Du Zugang zu tausenden digitalen Büchern – ressourcenschonend und unkompliziert.

Nachhaltig leben: Kleine Schritte, große Wirkung

Was bleibt am Ende unseres Selbstversuchs hängen? Nachhaltig zu leben heißt nicht, alles perfekt zu machen – sondern bewusster zu handeln. Es geht nicht um Verzicht, sondern um Wertschätzung: für Ressourcen, Umwelt und die eigenen Bedürfnisse. Hier sind fünf einfache Dinge, mit denen Du sofort beginnen kannst:

5 einfache Tipps für einen nachhaltigeren Alltag:

  • Wiederverwendbare Produkte nutzen: Trinkflaschen, Einkaufstaschen, Brotdosen & Co. helfen, unnötigen Müll zu vermeiden.
  • Auf saisonale und regionale Lebensmittel achten: So unterstützt Du die Umwelt und die heimische Landwirtschaft.
  • Zero-Waste-Produkte ausprobieren: Feste Shampoos, Zahnpasta-Tabletten oder unverpackte Seifen sind gute Einstiege.
  • Kleidung bewusst kaufen: Second-Hand oder Fair-Fashion statt Fast Fashion – gut für Umwelt und Gewissen.
  • Digital lesen statt drucken: E-Books sparen Papier, Transportwege und Ressourcen – und sind überall dabei.

Denk daran: Nachhaltigkeit ist kein Wettbewerb. Es geht nicht darum, besser zu sein als andere, sondern besser zu handeln als gestern. Und das fühlt sich meistens ziemlich gut an.


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