Auf dem Weg zum Wohlfühl-Ich! Interview mit Dr. Mareike Awe

Nach der Schlemmerei kommt die Diät! Und nach der Diät der Jojo-Effekt?! Wenn auch Du in der Fastenzeit mit dem Gedanken spielst, Dich wieder bewusster und gesünder zu ernähren, dann wirf doch einen Blick auf dieses Interview. Denn die Idee dieser Frau wird Diäten zukünftig überflüssig machen!

Folge Deiner Intuition und finde Dein Wohlfühlgewicht!

Wer sich aufmerksam durch die Social-Media- und Podcastlandschaft bewegt, der trifft früher oder später auf Dr. Mareike Awe und ihre „Wohlfühlrevolution“. 2015, inmitten ihres Medizinstudiums, haben sie und ihr Freund Marc das intueat-Programm entwickelt, das auch ohne Verzicht auf Schokolade und Nudeln in Sahnesoße langfristig zum eigenen Wohlfühl-Ich führt. Im Dezember 2019 ist ihr erstes Buch auf dem Markt erschienen: „Wohlfühlgewicht“ ist wahrscheinlich der erste „(Anti-)Diätratgeber“, der ohne Rezepte und Kalorienzählen daherkommt. Stattdessen steht das intuitive Essverhalten im Vordergrund, das jeder Mensch von Geburt an besitzt. Wir haben die erfolgreiche Autorin und Gesundheits-Influencerin gefragt, was es mit dem intuitiven Essen auf sich hat.

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Du erzählst, dass Du selbst durch die Rückbesinnung auf Dein intuitives Essverhalten 10 kg abgenommen hast. Wie bist Du überhaupt auf die Idee gekommen? Hattest Du ein Vorbild?

Ich war 16 Jahre alt, als ich von heute auf morgen beschloss, ich müsse abnehmen, um dem äußeren Schönheitsideal zu entsprechen. Großes Übergewicht hatte ich nie, das ein oder andere Kilo war nach dem Einstellen des Leistungsschwimmens in meiner Kindheit auf meine Hüften gewandert und durch die ersten Diäterfahrungen eher mehr als weniger geworden. Kein Ernährungsplan oder Abnehmkonzept konnte mir mein Wohlbefinden und mein befreites Essverhalten zurückgeben und so wusste ich am Ende überhaupt nicht mehr, welche Ernährung nun die richtige für mich ist. Ich fühlte mich vollkommen fremdbestimmt von den vielen Regeln und Verboten.

Auf der Suche nach einer angenehmen Lösung entdeckte ich während meines Medizinstudiums das intuitive Essen: Beim Essen wieder auf den Körper hören. Das leuchtete mir direkt ein, vor allem, als ich dabei an die natürlich schlanken Menschen in meinem Umfeld dachte, die auf nichts verzichten und problemlos ihr Gewicht halten. Ich machte das intuitive Essen zu meinem absoluten Spezialgebiet und arbeitete mich über die Jahre hinweg durch unzählige Fachbücher und Studien. Ich verstand, dass ich auf meinen Körper vollkommen vertrauen darf und er am besten weiß, was für mich gut ist. Durch dieses neu gewonnene Vertrauen in mich und meinen Körper hat sich nicht nur mein Essverhalten entspannt und meine Lebensqualität gesteigert, ich habe außerdem nebenbei mein absolutes Wohlfühlgewicht erreicht.

Immer wieder betonst Du, dass mentales Training der Schlüssel ist, das intuitive Essverhalten, das in der Psyche eines jeden von uns verankert ist, wieder aufzuwecken. Wie bist Du zum Mentaltraining gekommen? Wie hast Du angefangen zu üben?

Intuitives Essen beginnt nicht auf dem Teller, sondern im Kopf. Im Laufe der Zeit haben sich viele Menschen ein Essverhalten angewöhnt, das wenig mit ihrer inneren Intuition, jedoch viel mehr mit äußerlichen Ernährungsvorgaben und Diät-Regeln zu tun hat. Seitdem ich vor sieben Jahren anfing, mentales Training für mich zu nutzen, haben sich nicht nur mein Körper und mein Essverhalten verändert. Meine gesamte Lebensqualität ist heute viel höher als damals.

Während meines Medizinstudiums habe ich gelernt, dass über 90 Prozent der Dinge, die wir täglich tun und denken, von unserem Unterbewusstsein gesteuert werden. So wie wir nicht bewusst darüber nachdenken, wie wir unsere Schuhe binden oder Fahrrad fahren, ist auch unser Essverhalten das Resultat von unbewussten Gewohnheiten. Diese Gewohnheiten sind Nervenbahnen im Gehirn, die Du Dir wie Trampelpfade vorstellen kannst: Je häufiger Du sie gehst, umso fester werden sie. Zum Glück ist das Gehirn in der Lage, sich zu verändern, neue Verbindungen einzugehen und alte Pfade loszulassen. Das mentale Training ist dabei ausgesprochen hilfreich, denn es unterstützt dich dabei, neue Wege einzuschlagen und die alten Trampelpfade zuwuchern zu lassen. Glücklicherweise sind die Nervenbahnen, die Du für Dein Wohlfühlgewicht benötigst, bereits seit Deiner Geburt vorhanden. Du hast Dir nur abgewöhnt, auf sie zuzugreifen. Mithilfe des mentalen Trainings wird Dir genau das wieder gelingen, und Du wirst deine Essgewohnheiten endlich langfristig umstellen können.

Muss man Meditationserfahrung haben, um mit Deinem Programm erfolgreich zu sein? Gibt es ein Einsteigerprogramm für Menschen, die nicht gut Stillhalten können?

Das intueat-Programm begleitet zukünftige Wohlfühlmenschen von Tag eins zehn Wochen lang zu ihrem Ziel. Du wirst also Schritt für Schritt an die Hand genommen und brauchst keinerlei Vorerfahrung, um mit dem Programm Deine gewünschten Erfolge erzielen zu können.

Ich würde mich zwar nicht als intuitive Esserin bezeichnen, aber ich bin auch nicht in einer strengen Diätmentalität gefangen. Ein Stückchen Schoki oder Keks zum Kaffee darf es schon sein. Aber auch kenne ich sie, diese „hohlen Tage“, an denen einfach kein Gericht meinen Appetit stillen kann. An denen ich psychisch wie physisch vom Lieblingsdönerstand zum Kühlschrank und dann zum Bäcker wandere, um abends mit Bauchweh und Lust auf Salzkaramell auf dem Sofa zu liegen. Hast Du einen Tipp, mit solchen Leeregefühlen umzugehen? Oder ist das ein Zeichen?

Wie immer ist der erste Schritt, sich darüber bewusst zu werden. Für den Anfang empfehle ich hier erstmals mehr Achtsamkeit in das eigene Essverhalten zu bringen. Du kannst Dich somit vor jeder Mahlzeit fragen, ob Du denn gerade wirklich körperlichen Hunger verspürst oder sich vielleicht andere Gründe hinter diesem Drang nach Essen verstecken. In unserer Gesellschaft ist das Essen mit weit mehr verknüpft als mit der reinen Nahrungsaufnahme. Wir versuchen Gefühle und herausfordernde Alltagssituationen mit Essen zu kompensieren, anstatt wirkliche Lösungsstrategien zu entwickeln. Auch hier unterstützen wir unsere TeilnehmerInnen im intueat-Programm dabei, nicht mehr länger zum Essen als Ersatzbefriedigung greifen zu müssen.

Unter unseren Leser/innen sind auch einige Eltern und Erziehungsberechtigte. Hast Du einen Tipp, wie man seine Kinder so erzieht, dass sie im besten Fall nie ihre Intuition verlieren und natürlich schlank bleiben?

Hast du schon mal versucht, ein Baby zu füttern, obwohl es gerade nicht hungrig ist? Das ist quasi unmöglich. Als Babys und Kleinkinder sind wir mit unseren körperlichen Hunger- und Sättigungssignalen im Einklang. Wir wissen intuitiv, wann wir Nahrung brauchen und hören auf zu essen, sobald wir ein Sättigungssignal wahrnehmen. Es sind die Regeln und Gewohnheiten, die wir als Kinder aufgezwungen bekommen, die uns von unserer Intuition entfernen: „Du musst den Teller leer essen!“ oder „Wenn du brav bist, gibt es was Süßes zur Belohnung!“ und so weiter. Mein Tipp wäre hier einfach, dem eigenen Kind zu vertrauen, dass es am allerbesten weiß, wann und wie viel es zu sich nehmen möchte.

Hast Du Tricks (oder ein Zaubermantra), die Dir dabei helfen, Deine Ziele zu erreichen und auch in schwierigen Zeiten durchzuhalten?

Für mich ist das Wichtigste eine starke Vision. Für mich war es beispielsweise immer sehr motivierend, mir zu überlegen, wie ich mir die verschiedenen Bereiche in meinem Leben wünsche und mein Leben genau nach diesen Wünschen auszurichten. Zum Beispiel habe ich die große Vision, eines Tages ein „Haus der Gesundheit“ zu bauen – eine positive Alternative zum Krankenhaus, in der die Menschen in die Eigenverantwortung für ihre Gesundheit gebracht werden. Einer meiner Lieblingssprüche lautet: „Make your why bigger than your excuses!“

Seit Dezember steht Dein erstes Buch in den Buchhandlungen zum Verkauf. Werden sich noch weitere Bücher dazugesellen? Über was würdest Du gerne noch schreiben?

Auf jeden Fall! Mir schwebt schon einiges vor – zum Beispiel zum Thema Emotionales Essen, Lebensfreude & Burnout, Süchte und einen Leitfaden für ein erfülltes Leben.

In Deinem Podcast „Wohlfühlgewicht“ erwähnst Du, dass Du täglich wenigstens eine halbe Stunde liest. Dabei handelt es sich meistens eher um Sachbücher. Warst Du schon immer eine Leseratte? Welches Buch hat es Dir kürzlich sehr angetan?

Seit ich das erste Mal über intuitives Essen und persönlich Weiterentwicklung gestolpert bin, habe ich angefangen zu lesen – und zwar eine Menge! Ich liebe es, wenn die Bücher einen positiven Effekt für mein Leben haben und ich daraus lernen kann. Kürzlich habe ich „Sorge dich nicht, lebe“ von Dale Carnegie gelesen. Große Empfehlung!

Auf Instagram, auf Deinem YouTube-Kanal und auch in Deinem Podcast beantwortest Du Fragen über Fragen. Gibt es eine Frage, die Dir viel zu selten gestellt wird, die Du unseren Skoobe-Lesern aber sehr gerne beantworten würdest?

Ich habe nicht das Gefühl, dass mir eine Frage zu selten gestellt wird. Ich freue mich über jede und richte mich ganz nach meinen Hörer/innen und natürlich auch nach meinen Leser/innen.

Vielen lieben Dank, Mareike, dass Du Dir Zeit genommen hast, unsere Fragen zu beantworten, und ganz viel Erfolg für Dein Programm und natürlich auch Deine weitere Karriere als Erfolgsautorin :-)

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Bist Du neugierig geworden? In der Themenwelt „Intuitiv gesund“ findest neben Dr. Mareike Awes „Wohlfühlgewicht“ noch weitere Titel, die sich mit dem Leben in Einklang mit Deiner Intuition beschäftigen. Auch wir sind neugierig. Wie klappt es bei Dir mit dem Bauchgefühl? Hast Du hier schon Erfahrungen gemacht? Oder bist Du nun genauso motiviert wie wir, es wenigestens mal auszuprobieren? Schreib es uns unter feedback@skoobe.de, Facebook oder Instagram.

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