Anleitung für Dein Wohlfühlwochenende – Eat, Read, Yoga, Repeat

Nimm Dir ganz bewusst Zeit für Dich! Das ist gar nicht mal so einfach umzusetzen bei einem Vollzeitjob und den sonstigen Verpflichtungen, die zu Hause auf Dich warten. Unsere Kollegin Saskia hat das Selbstexperiment gewagt und sich einfach mal ein Feel-Good-Wochenende gegönnt. Ihre Tipps kannst du jetzt hier nachlesen.

Nimm Dir mal ein bisschen Zeit … für Dich!

Wäsche waschen, Wohnung putzen, einkaufen, Kuchen backen, das Geburtstagsgeschenk für die beste Freundin basteln, die PowerPoint-Präsi noch mal durchgehen, für Oma etwas aus der Apotheke abholen und vorbeibringen – also noch einmal 45 Minuten extra einplanen … fehlt noch etwas? Ich blicke auf meine Fingernägel und zupfe gedankenverloren die letzten Reste des roten Nagellacks ab. Puhh … Die To-Do-Liste für das Wochenende ist auf jeden Fall schon mal dicht. Mein Freund blickt mir über die Schulter und zieht die Augenbrauen hoch. Dann reißt er mir den Stift aus der Hand und schreibt in Großbuchstaben darunter: ZEIT FÜR MICH?!

Und ich denke, ja, Zeit für ihn muss ich mir natürlich auch nehmen. Ich drücke ihm einen dicken Kuss auf die Wange. Er schnappt sich seine Sporttasche und ich mir den Wäschekorb … Während ich dunkle und helle Wäsche auf zwei Haufen sortiere, fällt mein Blick auf meine traurigen Fingernägel – und was ist mit der Zeit für mich?

Ich packe die Wäsche in die Trommel und zücke mein Smartphone. Ich tippe zwei kurze Nachrichten in mein Handy: Nächste Woche übernimmt meine Schwester den Oma-Bespaßungsdienst und der Göttergatte ist dran mit Einkaufen. Im Kalender werden Samstag und Sonntag für Termine von außen geblockt. Das muss jetzt sein!

Damit ist der allererste Schritt getan. Gesteh Dir einen oder auch zwei Tage Ruhe ein. Sag Deinem Umfeld Bescheid: „Heute ist ein Me-Tag.“ Es muss ja nicht gleich ein Sabbatical in Italien, Indien oder Bali sein, wie es Elizabeth in „Eat, Pray, Love“ vorgemacht hat.

Aus „Eat, pray, love“ wird „Eat, read, breathe“

Während der nächsten Tage verbringe ich die freien Minuten in der Mittagspause damit, mir eine Liste zu schreiben, mit all den schönen Dingen, die ich machen möchte, die mir gut tun werden. Dabei mache ich mir bewusst: weniger ist mehr! Du möchtest Dich entspannen, also halte die Liste klein. Ich nehme mir genau drei Dinge für mein Feel-Good-Wochenende vor: lecker essen, ganz viel lesen und ein bisschen Yoga.

Warum Essen und Lesen auf der Liste stehen, dürfte jedem hier klar sein. Aber auch Yoga ist eine wichtige Komponente, denn ich möchte mich auch nach dem Wochenende gut fühlen und nicht am Montag total verspannt in die Woche starten, weil ich die ganze Zeit nur auf dem Sofa herumgelegen bin.

Eat – Selbstliebe geht durch den Magen

Wenn Du mich nach meinem Lieblingsessen fragst, antworte ich in der Regel: Pizza und Schokolade. Am liebsten zuerst das eine und dann das andere. Leider hält das wohlige Gefühl bei beidem immer nur sehr kurz vor. Nach einer ganzen Pizza habe ich in der Regel Bauchschmerzen von all dem Weizen und dem Fett und nach der Schokolade habe ich dann auch noch ein schlechtes Gewissen. An meinem Wohlfühlwochenende möchte ich mir deshalb ganz bewusst Zeit fürs Essen und auch fürs Kochen nehmen, probiere gerne etwas Neues aus.

Besonders viel Spaß macht das Experimentieren mit den aktuell sehr angesagten Bowl-Rezepten. Die Kochbuchautoren laden ein, hier auf hochwertige Zutaten zurückzugreifen, die Deinen Bauch und auch die Umwelt schonen – leider nicht immer den Geldbeutel, aber das fordert nur ein bisschen meine eigene Kreativität heraus. Aber so ein Wohlfühl-Wochenende macht man ja auch nicht jeden Tag, deshalb darf man es sich hier auf jeden Fall auch mal gut gehen lassen. Dann darf bei mir übrigens auch die Zartbitter-Schokolade mit 75% Kakaoanteil im Einkaufskorb Platz nehmen.

Meine Lieblings-Soulfood-Kochbücher

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Read – Wohlfühlbücher zum Wegträumen

Vor, nach und vielleicht auch während des Essens wird der Tag natürlich mit meinem Lieblingshobby, dem Verkleinern meines SUBs, gefüllt. Diese Liste ist für jeden wahrscheinlich am einfachsten zu füllen. Ich empfehle aber, nicht zu viele Bücher auf die Liste zu setzen und im besten Fall Bücher, auf die Du gerade wirklich Lust hast. Dicke-Bücher-Camp oder Sommer-Lesechallenge hin oder her, an diesem Wochenende geht es ganz allein um Dein Wohlfühl-Ich. Und wenn sich dieses Ich ein Stephen-King-Revival oder einen Sophie-Kinsella-Marathon wünscht, dann ist das völlig in Ordnung. Ich kann zur Zeit am allerbesten bei leichten Liebesromanen entspannen, mit sicherem Happy End und ein bisschen Wortwitz, ohne allzu viel Melodrama. Vielleicht ergänze ich für mein nächstes Feel-Good-Wochenende noch einen Fantasyroman, aber auf meine aktuelle Auswahl freue ich mich schon sehr.

Meine Wohlfühl-Leseliste

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Breathe – Verbringe Zeit mit Dir

Atmen und Dich selbst wahrnehmen. Für mich ist das der wichtigste Punkt auf der Agenda. Vielleicht auch der mühsamste, weil ich mich hier nicht von Kochbüchern und den Geschichten anderer Menschen berieseln lassen kann, sondern mich zu aktiver Beschäftigung aufraffen muss. Gleichzeitig weiß ich aber, dass es der Punkt ist, der meinen Geist am besten „aufräumt“, der die kleinen Affen in meinem Kopf zum Schweigen bringt. Für manche ist das einfach ein ausgiebiger Spaziergang an der frischen Luft. (Wichtig: Es sollte wirklich entspannend sein und nicht unbedingt eine Joggingrunde umfassen, die als Vorbereitung für den nächsten Halbmarathon dient.) Für mich bedeutet das eine Runde Yoga am Tag, am liebsten gleich in der Früh zum Aufwachen. Das muss auch gar nicht lange und besonders ausgefallen sein. 4 oder 6 Runden des Morgengrußes A in Kombination mit einer Atem- und Meditationsübung reichen völlig.

Hier eine einfache Atemübung: Setze Dich dazu zunächst bequem aber aufrecht in den Schneidersitz, gerne auf ein Kissen, dann lässt es sich noch besser aushalten. Staple Deine Schultern über den Hüftknochen und lege Deinen linken Handrücken auf Dein linkes Knie. Lege nun den Daumen Deiner rechten Hand an Dein rechtes Nasenloch und schließe es damit ab. Atme nun langsam auf vier Zählzeiten durch das linke Nasenloch ein, halte wenn möglich den Atem für ein bis zwei Zählzeiten an. Schließe in dieser Zeit Dein linkes Nasenloch mit dem Ringfinger ab und öffne Dein rechtes Nasenloch wieder, indem Du den Daumen etwas löst. Atme auf vier Zählzeiten durch das rechte Nasenloch aus, bis Du ganz leer bist. Atme dann durch dasselbe Nasenloch wieder auf vier Zählzeiten ein und wechsle beim Atemstillstand wieder das Nasenloch. Wiederhole dies 3-Mal für beide Seiten.

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Gar nicht mal so einfach. Wetten, dass Dein Atem und Dein Körper jetzt Deine völlige geistige Aufmerksamkeit haben? Dann ist jetzt der ideale Zeitpunkt für ein bisschen Yoga. Der Sonnengruß ist eine sehr einfache Abfolge von Übungen. Schau Dir dazu gerne ein paar Videos auf YouTube an, wenn Du Dir unsicher bist.

Der Sonnengruß A

  • Stelle Dich aufrecht hin, aktiviere Deine Fußsohlen, ziehe die Schulterblätter zurück, als würdest Du sie in Deine Hosentaschen stecken, lege die Handflächen aneinander vor Dein Herz.
  • Atme ein: Nimm die Arme in einem großen Bogen über den Kopf und strecke Dich so weit Du kannst.
  • Atme aus: Ganze Vorbeuge nach vorne, sodass die Handflächen den Boden berühren, beuge gerne leicht die Knie, lass alles los.
  • Atme ein: Gewicht auf die Handflächen, stelle den rechten Fuß nach hinten, nimm den linken Fuß dazu. Wir treffen uns in der „Brett-Haltung“ (oder auch Plank-Position).
  • Atme aus und lege dabei nacheinander zunächst die Knie, dann den Brustkorb auf der Matte ab. Schlängle dich praktisch in einer fließenden Bewegung in die nächste Position.
  • Atme ein, positioniere Deine Hände neben deine Brust und drücke Deinen Oberkörper so nach oben. Die Kraft kommt aus Rücken und Bauch, nicht aus den Armen. Deine erste „kleine Kobra“.
  • Atme aus: Schiebe Dich über die Knie (oder direkt) in den herabschauenden Hund. Nimm die Schultern weg von den Ohren und schiebe mit den Fersen in Richtung Boden, die Knie dürfen gerade am Anfang gebeugt sein. Bleibe hier gerne ein paar Atemzüge, trete ein bisschen auf der Stelle, knete deine Schultern ein bisschen durch.
  • Atme ein, stelle das linke Bein nach vorne, rechts dazu …
  • … und begib Dich wieder in die ganze Vorbeuge, atme aus.
  • Atme ein: Nimm die Hände in einem großen Kreis -vorne über Deinen Kopf, mach dich ganz lang.
  • Nimm die Hände wieder vor die Brust, atme aus. Du bist nun wieder am Anfang des Sonnengrußes. Wiederhole diese Abfolge noch 3- oder 5-Mal.

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Wenn Du magst, kannst Du nun noch ein paar Dehnübungen einbauen oder die Yogapraxis etwas verlängern. Ein paar tolle Buchtipps stelle ich Dir gleich zusammen. Ich nutze die Zeit nach dem Sonnengruß gerne, um mir ein paar schöne Dinge zu notieren. Dinge, für die ich besonders dankbar bin oder auf die ich stolz bin. Manchmal zeichne ich auch einfach ein paar Blumen oder Tiere. Du kannst aber auch einfach das machen, worauf Du Lust hast. Das nächste Kapitel in Deinem Buch lesen oder Deine Finger mit Deinem Lieblingsnagellack zum Strahlen bringen. Hauptsache, Du tust Dir gut!

Meine Lieblings-Yogabücher

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