No Longer Yours - Mulberry Mansion, Teil 1 (Ungekürzt)

Ein wundervolles Bespiel für ein richtig gutes und vor allem so wichtiges Buch! Von Anfang bis Ende und vor allem zwischen den Zeilen! Der Schreibstil der Autorin ist von der Art, die mich sofort mitnimmt und trotz der doch einschüchternen Länge von über 15 Stunden durch die ganze Geschichte trägt und zu keinem Zeitpunkt Langeweile gestattet hat. Er geht tief, malt wunderschöne Bilder voller Farben und gleichsam die bedrückende Wahrheiten in meinen Kopf. Für mich hat er perfekt die Emotionen direkt in mein Herz transportiert. Alle. Uneingeschränkt. Was sicher auch dem Talent der beiden Sprechen zu verdanken ist! Auch hatte ich die ganze Zeit dieses beruhigende Gefühl, dass jedes Thema in dieser Geschichte einen tieferen Sinn enthält und bin nicht enttäuscht worden. Sogar die Idee mit der Renovierung des alten Hauses lässt einen am Ende mit einem guten Gefühl zurück und zeigt auf, dass gerade in Ecken und Kanten das Besondere zu finden ist, was jeden von uns, und alles um uns herum, so „richtig“ macht. Die Figuren sind alle so liebenswert, dass es in mir das Bedürfnis hervorgerufen hat, meine Koffer zu packen und mit ihnen in dem Haus leben zu wollen. Die Probleme der Protagonisten (Themen-ich empfehle die Triggerwarnung zu lesen!) sind schwer, teilweise sehr dunkle, bedrückend und nicht fair. Und genau deswegen brauchen sie Aufmerksamkeit! Im Gegensatz zu so vielen anderen toxisch beschriebenen Geschichten, wird hier auch die Wahrheit auf den Tisch gebracht: Dass man es nicht wegen anderen oder der Liebe von und zu einem anderen Menschen schaffen kann, sondern NUR MIT UND FÜR SICH SELBST! Diese Wahrheit zu lesen, tat so unglaublich gut und ich hoffe sehr, dass gerade viele jüngere Menschen es lesen und sich die Gesellschaft endlich in eine gesunde Richtung dreht!

Die erste Hälfte zieht sich so unglaublich … Ab der Hälfte geht‘s dann in Ordnung und plötzlich geht es viel zu schnell. Irgendwie ist der Übergang zwischen „Bloß nie wieder“ und „Happy End“ dann doch zu abrupt. Auch wenn Avery dann endlich langsam erträglich wird. Ich mag die Mulberry Mansion aber viel zu sehr, daher die vier Sterne.

Ich muss sagen, dass ich leider wirklich hochgradig enttäuscht von diesem Buch bin. Ich musste mich wirklich da durch quälen. Ich hatte eigentlich sehr hohe Erwartungen an das Buch, da der Klappentext einem so viel versprochen hatte. Ich bin aufmerksam auf das Buch geworden, als gerade erst das Erscheinungsdatum angekündigt wurde. Zum Fazit nun: Die Story war wirklich schön, aber leider sehr schlecht umgesetzt. Vor allem am Anfang war es schwierig den roten Faden nicht zu verlieren, da es unheimlich verwirrend war. Die Autorin hat schon innerhalb der ersten paar Seiten alle Charaktere vorgestellt und da verliert man sehr schnell den Durchblick. Abgesehen davon sind die Charaktere nicht wirklich gut durchdacht. Ich konnte mich gar nicht mit Avery anfreunden. Sie war mir zu weinerlich, zu schwach für eine Protagonistin. Ebenso fand ich es schade das mindestens 80% aus ihrer Sicht geschrieben wurde und man kaum etwas von den Gefühlen und Gedanken von Eden mitbekommen hatte. Wenn mal ein Kapitel aus seiner Perspektive aufkam, war es entweder sehr kurz oder verriet sehr wenig, was es mir sehr schwer machte mich in ihn hineinzuversetzen, da er ein sehr verschlossener und mysteriöser Charakter war. Die Dynamik zwischen Avery und Eden hat mir auch überhaupt nicht gefallen. Ich dachte, dass es ganz schön werden könnte, da ich die second chance trope sehr gerne mag, aber hier in diesem Buch war es wirklich fast schon katastrophal. Das Buch hat mir bis zur letzten Seite das Gefühl gegeben, dass sich beide Hauptpersonen einfach nicht entscheiden konnten. Sie wussten nicht, was sie wollten und dadurch hat sich das alles unnötig in die Länge gezogen. Das Buch hat mich eigentlich schon wirklich gelangweilt und ich war kurz davor es abzubrechen und habe es mir nur weiter angehört in der Hoffnung etwas mehr Hintergrund zu gewissen Taten und Handlungen zu bekommen. Ebenfalls hat mich sehr gestört, dass die Rückblicke einfach kreuz und quer durch das Buch verteilt waren. Sie hatten kaum Zusammenhang und haben nur für mehr Verwirrung gesorgt. Ich gebe dem Buch aber dennoch zwei Sterne, da der Schreibstil der Autorin mehr sehr gefallen hat und trotz der schlechten Umsetzung sehr fesselnd war. Ich kann dieses Buch auf keinen Fall weiterempfehlen und weiß auch nicht, ob ich die anderen Teile, die noch rauskommen, lesen werde.