Celans Zerrissenheit

Ein jüdischer Dichter und der deutsche Geist

Helmut Böttiger

Kunst, Kultur & Literatur

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Beschreibung zu „Celans Zerrissenheit“

Ein explosives Buch öffnet ein neues Kapitel der Beschäftigung mit Paul Celan.
Zum 50. Todestag Celans am 20. April wirft Helmut Böttiger einen ganz neuen Blick auf den Dichter und räumt mit vielen Mythen und Vorurteilen rund um Celan auf.
Von den Rechten, die ihn faszinierten, abgelehnt; von Linken bewundert, die ihn missverstanden. An kaum einem deutschsprachigen Autor zeigen sich die Verwerfungen der Nachkriegszeit deutlicher als an Celan. Während mit Heidegger, Jünger et al. die konservativen Vertreter des Deutschen Geists Celan ablehnten, waren dessen Verehrer Böll, Grass, Enzensberger dem Dichter fremd.
Auf Knüppelpfaden und Holzwegen war er unterwegs, der Ausnahmedichter Paul Celan. Bis heute ist das Bild, das man sich von ihm macht, geprägt von Missverständnissen, falschen Vorstellungen und heroischen Romantisierungen. Zum "Schmerzensmann" und in die Rolle des "jüdischen Opfers" stilisiert; wurde der Dichter auf vertrackte Weise ein "ideales Vehikel für die allgemeine Verdrängung", so Helmut Böttiger, seine Todesfuge avancierte zum Schulgedicht, der Rest des Werks trat dagegen zurück.
Dass Celans Suche nach einer neuen dichterischen Sprache ihn paradoxerweise (vergeblich) die Nähe von Ernst Jünger, des von Celan "Denk-Herrn" genannten Martin Heidegger oder sogar Figuren wie Rolf Schroers suchen ließ, während er mit der Sprach Haltung seiner Förderer Böll und Grass wenig anfangen konnte, wurde dabei oft übersehen oder passte nicht ins Bild. Helmut Böttiger zeichnet Leben und Werk Celans auf dem Hintergrund des literarischen Betriebs seiner Zeit. Heraus kommt dabei ein ganz neuer Blick auf Celan.

Über Helmut Böttiger

Helmut Böttiger, geboren 1956, ist einer der renommiertesten Literaturkritiker des Landes. Nach Studium und Promotion war er als Literaturredakteur u.a. bei der Frankfurter Rundschau tätig. Seit 2002 lebt er als freier Autor und Kritiker in Berlin. Zuletzt veröffentlichte er u.a. "Nach den Utopien. Eine Geschichte der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur" (2004) und "Celan am Meer". (2006). Er war Kurator der Ausstellung "Doppelleben. Literarische Szenen aus Nachkriegsdeutschland" (2009) und Verfasser des Begleitbuchs. 1996 erhielt er den Ernst-Robert-Curtius-Förderpreis für Essayistik, 2012 den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik. "Die Gruppe 47" wurde mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2013 in der Kategorie Sachbuch/ Essayistik ausgezeichnet.


Verlag:

Kiepenheuer & Witsch eBook

Veröffentlicht:

2020

Druckseiten:

ca. 123

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook


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