Ein kleiner Junge hat große Angst
Mami 1857 – Familienroman
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Beschreibung zu „Ein kleiner Junge hat große Angst“
Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.
Wieder einmal kam Dr. Clemens Weise viel später, als ihn seine Frau erwartet hatte, in das hübsche Eigenheim am Stadtrand von Neuburg zurück. Er sah müde und abgespannt aus, außerdem war er zu tief in Gedanken versunken, um die schmale Gestalt am Fenster des Wohnzimmers zu bemerken.
Henny Weise ließ die Hand resigniert fallen, mit der sie ihm zugewinkt hatte. Zwar war sie in dreißigjähriger Ehe daran gewöhnt, daß ihr Mann seinen Beruf als Kinderarzt über alles stellte. Dennoch fühlte sie sich, seit die eigenen Kinder aus dem Haus waren, an manchen Tagen unausgefüllt oder gar überflüssig. Ein solcher Tag war der trübe erste Mittwoch im September, an dem sie das Haus nicht verlassen hatte. Nicht, weil sie das unfreundliche Wetter scheute, sondern weil sie gehofft hatte, daß ihr Mann diesen sprechstundefreien Nachmittag mit ihr verbringen würde.
Wahrscheinlich war er wieder mit einem besonders schweren Krankheitsfall befaßt, der ihn voll und ganz beschäftigte. Nie wäre es ihm in einem solchen Fall in den Sinn gekommen, gemütlich daheim am Kaffeetisch zu sitzen, anstatt sich dem kleinen Patienten zu widmen.
Henny Weise seufzte tief auf. Sie wußte, daß er sich nicht ändern würde. Sie wußte aber auch, daß sie ihn gerade wegen seiner selbstlosen Einsatzbereitschaft liebte wie am Anfang ihrer Zweisamkeit. Diese unausgesprochene Liebe zwischen ihnen war es, die niemals einen Schatten über ihrer Ehe und dem Familienleben geduldet hatte. Diese ihre Liebe bewirkte aber in zunehmendem Maße, daß sich Henny Sorgen um ihren Mann machte. Wie lange konnte er einen zehnstündigen Arbeitstag noch durchhalten?
Wieder einmal kam Dr. Clemens Weise viel später, als ihn seine Frau erwartet hatte, in das hübsche Eigenheim am Stadtrand von Neuburg zurück. Er sah müde und abgespannt aus, außerdem war er zu tief in Gedanken versunken, um die schmale Gestalt am Fenster des Wohnzimmers zu bemerken.
Henny Weise ließ die Hand resigniert fallen, mit der sie ihm zugewinkt hatte. Zwar war sie in dreißigjähriger Ehe daran gewöhnt, daß ihr Mann seinen Beruf als Kinderarzt über alles stellte. Dennoch fühlte sie sich, seit die eigenen Kinder aus dem Haus waren, an manchen Tagen unausgefüllt oder gar überflüssig. Ein solcher Tag war der trübe erste Mittwoch im September, an dem sie das Haus nicht verlassen hatte. Nicht, weil sie das unfreundliche Wetter scheute, sondern weil sie gehofft hatte, daß ihr Mann diesen sprechstundefreien Nachmittag mit ihr verbringen würde.
Wahrscheinlich war er wieder mit einem besonders schweren Krankheitsfall befaßt, der ihn voll und ganz beschäftigte. Nie wäre es ihm in einem solchen Fall in den Sinn gekommen, gemütlich daheim am Kaffeetisch zu sitzen, anstatt sich dem kleinen Patienten zu widmen.
Henny Weise seufzte tief auf. Sie wußte, daß er sich nicht ändern würde. Sie wußte aber auch, daß sie ihn gerade wegen seiner selbstlosen Einsatzbereitschaft liebte wie am Anfang ihrer Zweisamkeit. Diese unausgesprochene Liebe zwischen ihnen war es, die niemals einen Schatten über ihrer Ehe und dem Familienleben geduldet hatte. Diese ihre Liebe bewirkte aber in zunehmendem Maße, daß sich Henny Sorgen um ihren Mann machte. Wie lange konnte er einen zehnstündigen Arbeitstag noch durchhalten?