Die Bundesrepublik als Idee

Zur Legitimationsbedürftigkeit politischer Ordnung

Jens Hacke

Politik Deutschland

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Beschreibung zu „Die Bundesrepublik als Idee“

Lange herrschte die Überzeugung vor, dass sich die Erfolgs- und Identitätsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland wesentlich einer prosperierenden Ökonomie verdankte und dass der westdeutsche Teilstaat im Schatten des Eisernen Vorhangs zum Profiteur des Kalten Krieges wurde, ohne eine "geistige Vorstellung" seiner selbst zu bedürfen. Konservative und linke Kritiker waren sich einig darin, geringschätzig auf ein "Land ohne Idee" herabzublicken. Diese Sichtweise bedarf einer Korrektur, denn sechzig Jahre Bundesrepublik eröffnen auch eine überzeugende ideenpolitische Perspektive, die über den gesamten Zeitraum seit der Entstehung des Grundgesetzes Konturen gewinnt. In der Rückschau zeigt sich die Entwicklung einer stabilen liberalen Ordnung eigenen Rechts, denn das Wirtschaftswunderland hat durchaus eigenständige politische Ideen hervorgebracht - ob im Hinblick auf eine ordoliberale soziale Ökonomie, diskurstheoretische oder liberalkonservative Begründungen des demokratischen Verfassungsstaates. Die politischen Debatten und Selbstverständigungsdiskurse waren dabei vielfältig und offen. Nicht nur die Auseinandersetzungen mit den Protestbewegungen seit den 1960er Jahren und anlässlich der Wiedervereinigung nahmen Einfluss auf die politische Kultur: Die Ideengeschichte der Bundesrepublik bietet insgesamt eine essentielle "Vorratsreflexion", deren Bestände politischtheoretischen Denkens es angesichts gegenwärtiger Herausforderungen neu zu evaluieren gilt - sei es zur Zukunft des Wohlfahrtsstaats, zu Fragen des Bürgerengagements, der Effizienzsteigerung des politischen Systems, zur politischen Gerechtigkeit oder zur Sicherung bürgerlicher Freiheiten.

Über Jens Hacke

CLEMENS ALBRECHT geb. 1959, ist Professor für Soziologie an der Universität Koblenz/Landau. 1999 ist erschienen Die intellektuelle Gründung der Bundesrepublik. Eine Wirkungsgeschichte der Frankfurter Schule (Hg.u.a.).

MARTIN BAUER geb. 1956, ist Redakteur der Zeitschrift «Mittelweg 36» des Hamburger Instituts für Sozialforschung. Manfred Bauschulte arbeitet als Autor und Übersetzer in Köln. 2012 ist erschienen Über das Ende der neolithischen Revolution. Gespräche und Versuche mit Klaus Heinrich.

HORST BREDEKAMP geb. 1947, ist Professor für Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin und Permanent Fellow am Wissenschaftskolleg Berlin. 2012 ist erschienen Leibniz und die Revolution der Gartenkunst.

GUSTAV FALKE geb. 1958, ist Philosoph und Musikwissenschaftler. 2005 ist erschienen Mozart oder Über das Schöne.

LUCA GIULIANI geb. 1950, ist Rektor des Wissenschaftskollegs zu Berlin.

JENS HACKE geb. 1973, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung. Zurzeit schreibt er an einem Buch über die Krise des Liberalismus.

KLAUS HEINRICH geb. 1927, ist Professor emeritus für Religionswissenschaft an der FU Berlin. Zuletzt ist erschienen Floß der Medusa (2013).

HERMANN LÜBBE geb. 1926, ist Professor emeritus für Philosophie an der Universität Zürich. 2012 erschien eine Neuauflage von Geschichtsbegriff und Geschichtsinteresse. Analytik und Pragmatik der Historie.

FLORIAN MEINEL geb. 1981, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. 2011 erschien Der Jurist in der industriellen Gesellschaft. Ernst Forsthoff und seine Zeit.

ROMAN KÖSTER geb. 1975, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität der Bundeswehr München. 2011 erschien Die Wissenschaft der Außenseiter. Die Krise der Nationalökonomie in der Weimarer Republik.

BURKHARD MÜLLER geb. 1959, ist Dozent für Latein an der TU Chemnitz und schreibt als Autor für die Süddeutsche Zeitung. Zuletzt erschien B – eine deutsche Reise (2010).

LUTZ RAPHAEL geb. 1955, ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Trier. 2011 erschien Imperiale Gewalt und mobilisierte Nation.

HEINZ SCHLAFFER geb. 1939, ist Professor emeritus für Literaturwissenschaft an der Universität Stuttgart. Zuletzt erschien Geistersprache. Zweck und Mittel der Lyrik (2012).

MARTIN WARNKE geb. 1937, ist Professor emeritus für Kunstgeschichte an der Universität Hamburg. 2006 erschien eine Neuauflage von Peter Paul Rubens. Leben und Werk.


Verlag:

Hamburger Edition HIS

Veröffentlicht:

2012

Druckseiten:

ca. 73

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook


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