Keine Samba für die Toten

Hans-Ulrich Lüdemann

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Beschreibung zu „Keine Samba für die Toten“

Wenn es schon keine Samba für die Toten gibt, so darf es erst recht keine Samba für die Schwarzen Herzen geben. Mit den ersteren sind die brasilianischen Indianer gemeint, die von raffgierigen Subjekten oder in deren Auftrag zu Tausenden umgebracht worden sind.
Untersuchungen zum Massaker an den Cinta-Largas-Indianern belegten 1968 eindeutig, dass diese der Gewinnung von Bodenschätzen und dem Abholzen der Urwälder auf dem Gebiet, welches den Eingeborenen auf ewig als unverkäufliches Eigentum zugesprochen war, entgegenstanden. Um zu beweisen, dass die Cinta-Largas ihr Land aufgegeben hatten, es laut Gesetz als herrenlos in Besitz genommen werden durfte, wurden sie aus der Luft bombardiert, mit vergifteten Bonbons beschenkt oder ohne Ausnahme von gedungenen Pistoleiros wie wilde Tiere abgeschossen.
Wer wie der junge Polizist Jorge Monte gegen solche Bestien in Menschengestalt ermittelt, muss um sein Leben fürchten. Da gibt es zu allem Übel auch die anderen, nicht weniger Gefährlichen: Hat der Geologe Dr. Santander gegen ein Handgeld die Schreibtischtäter in Nadelstrafen aus Rio de Janeiro oder Sao Paulo mit geheimem Kartenmaterial zu den Bodenschätzen versorgt? Warum verfolgt man ihn und versucht ihn zu töten?
Auf Jorge Montes Seite finden sich der Niedere Klerus und fortschrittliche Brasilianer – es beginnt eine tödliche Jagd nach jenem Foto mit der gemeuchelten jungen Indianerin als unwiderlegbarer Beweis für ein Gerichtsverfahren ...
Im Zeitalter der modernen Nachrichtenübermittlung blieben der übrigen Welt jene Verbrechen gegen die Urbevölkerung nicht verborgen. Das Bundeskriminalamt Brasiliens stellte Untersuchungen an, dessen Bericht im März 1968 der Weltöffentlichkeit zugänglich wurde. Es ist von 5.115 Seiten die Rede, auf denen die scheußlichsten Verbrechen aufgeführt sind, deren verrohte Menschen fähig sind. Erschüttert mussten die Beamten feststellen, dass der Leiter des Indianerschutzdienstes (SPI), ein ehemaliger Major Luiz Vinhas Neves, durch seine Verkäufe von Indianerland etwa 1,2 Millionen Mark ergaunet hatte. Jedes Mal war, wie bekannt, festgestellt worden, dass die südamerikanischen Aborigines den betreffenden Landstrich vorher aufgegeben hätten. Allerdings - ein angekündigter Prozess gegen korrupte SPI-Mitarbeiter hat nie stattgefunden …
Das spannende Buch erschien erstmals 1974 im Verlag Neues Leben Berlin.

Über Hans-Ulrich Lüdemann

Hans-Ulrich Lüdemann (Pseudonym John U. Brownman mit Co-Autor Hans Bräunlich) wurde am 4. Oktober 1943 in Greifswald geboren. Nach dem Abitur folgte ein Studium der Sportwissenschaften, Psychologie, Pädagogik und Germanistik an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität im vorpommerschen Greifswald.
Von 1966 bis 1969 arbeitete er beim Verlag Junge Welt Berlin. Danach war er freischaffend tätig als Journalist, TV-Kameramann und Schriftsteller.
1977 erlitt Hans-Ulrich Lüdemann einen Unfall als Reservist während seiner NVA-Wehrpflicht, der ihn zeitlebens in den Rollstuhl zwingt.
Er ist Autor von 20 Hörspielen für Kinder und Erwachsene, desgleichen sind 26 Buchtitel von ihm erschienen. Als wichtigstes Werk gilt sein autobiographisch geprägter Roman Der weiße Stuhl. Hans-Ulrich Lüdemann hat sich auch als Szenarist von TV-Filmen ausgewiesen. Schreiben ist für ihn Therapie. Seiner physischen und psychischen Stärkung dienten seit 1992 über zwei Dutzend Aufenthalte in Dänemark, Reisen nach San Francisco, Zypern, Toronto, Guernsey, Kapstadt, Florida, Dubai, Sydney und Singapur ...
Glückliche Rollstuhl-Tage in Kalifornien fanden ihren Niederschlag in San Francisco and so on Happy Rolliday I. Ein Reise-Essay zu Südafrika trägt den Titel Kapstadt und so weiter Happy Rolliday II. Das dritte Buch über eine Reise im Oktober 2002 mit dem Titel Florida and so on Happy Rolliday III erschien Januar 2005. Ein viertes Reise-Essay Dubai-Sydney-Singapur und so weiter Happy Rolliday IV schloss 2005 die Reihe Happy Rolliday ab.
Die Gesamtauflage seiner Bücher beträgt nahezu eine Million Exemplare.
Mitgliedschaften: SV der DDR 1974, VS 1990; IG Medien 1990.
1973 Hörspielpreis des DDR-Rundfunks, 1977 Kunstpreis des DTSB, 1982 Preis für Kinder- und Jugendliteratur des Kulturministeriums der DDR.


Verlag:

EDITION digital

Veröffentlicht:

2013

Druckseiten:

ca. 191

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook


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