Doreen Schneider

Doreen Schneider lebt mit den Diagnosen Borderline, Posttraumatischer Belastungsstoerung (PTBS) und schweren Depressionen. Ueber Jahre hinweg lebte sie mit einer Fassade der Staerke und scheinbaren Perfektion, immer fuer andere da, waehrend sie sich selbst vergass. Sie hat gelernt, mit der staendigen Ueberforderung durch Reize und Geräusche umzugehen und die Wellen des Alltags zu navigieren. Doreen ist EU-Rentnerin, da ihr Koerper und ihre Seele den Anforderungen des Arbeitslebens nicht mehr standhalten koennen. Ihr Alltag ist ein Balanceakt, den sie akribisch planen muss, um nicht zu viele Termine zu haben, da dies zu Abstuerzen fuehren wuerde. Ein wichtiger Teil ihres Lebens sind ihre Patenkinder (fuenf und drei Jahre alt), die sie jeden Mittwoch betreut und mit denen sie Momente unbeschwerter Freude erlebt.
Ihre groessten Anker im Leben sind ihr Mann, ihre Leidenschaft fuer die Fotografie und die bewusste Entscheidung fuer viel Ruhe und Abstand. Ihr Mann ist ihr Fels in der Brandung und der Einzige, der sie beruhigen kann, besonders wenn Albträume und Flashbacks sie heimsuchen. Die Fotografie hilft ihr, Kontrolle zurueckzugewinnen und den inneren Laerm zu beruhigen. Ruhe und Meditation sind essentiell fuer sie, um nicht in den Abgrund gezogen zu werden und sich vor Ueberforderung zu schuetzen.
Doreen kaempft taeglich gegen die Stimmen der Daemonen in ihrem Kopf, die ihr Selbstzweifel, Angst und Anklage einfluestern. Sie geht regelmaessig zur Psychologin (alle zwei Wochen) und zum Psychiater (monatlich), um an ihrer Heilung zu arbeiten und ihre Medikamente einzustellen. Ihre Tattoos sind fuer sie eine 'Landkarte der Seele', die ihre Geschichte und Ueberlebenskraft sichtbar machen. Das Taetowieren hilft ihr, Schmerz in Staerke umzuwandeln und aktiv an ihrem Heilungsprozess mitzuwirken. Trotz der Schwierigkeiten und Rueckschlaege kaempft Doreen weiter und moechte mit ihrem Buch dazu beitragen, das Verstaendnis fuer psychische Krankheiten zu foerdern. Sie betont, dass es keine Schwaeche ist, um Hilfe zu bitten, sondern die groesste Staerke.