Trauergesellschaft

Wie Josef der Zimmermann die Geschichte erlebte

Rainer Lindow

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Beschreibung zu „Trauergesellschaft“

Wenn eine Idee zur Staatsdoktrin erstarrt und alles ausgrenzt und bekämpft, was ihr nicht dient, gerät sie früher oder später in eine Krise und kehrt sich gegen sich selbst.
Im Herbst 1989 setzt ein Volk seine Regierung gewaltlos ab. Noch nie gab es in der deutschen Geschichte einen derartigen Vorgang. Dieses Buch, sieben Jahre davor geschrieben und von Verlagen der DDR aus politischen Gründen abgelehnt, berichtet mit tragikomischen, dokumentären und fantastischen Mitteln von den Ursachen, die das Volk auf die Straße brachten. Josef der Zimmermann ist einer aus der jungen Generation, der an den Lügen der traurigen Gesellschaft zu zerbrechen meint. Gezwungen von seiner polnischen Freundin Zofia, kommt Josef der wahren Geschichte seines ertrunkenen Vaters, die verwoben ist mit der Geschichte des polnischen und des jüdischen Volkes, auf den Grund. Darüber vergehen dem Josef drei Leben, die er die Zeit der Finsternis, die Zeit der Zweifel und die Zeit der Heiterkeit nennt. Der Junge erkennt, dass sein Vater schon zum Untergang, zum Abtreten verurteilt war, als er nach seiner Heimkehr aus den Lagern und der polnischen Gefangenschaft Wahrheit zu verschweigen begann. Dass nach der schändlichen Leidenschaft für die Schwester Siglinde, nach dem Zusammenstoß mit der Staatslimousine, nach den Schikanen beim Militär, nach der Liebe zur Frau eines Solidarnosc-Führers, nach dem Leben mit dem auferstandenen Vater und mit dem rachsüchtigen Szymon, der nicht sterben kann, aus Josef dem Narren kein Weiser wird, ist der Wahrhaftigkeit dieses parabelhaften Romans geschuldet.
Das Buch durfte erst acht Jahre nach seiner Vollendung 1990 im Mitteldeutschen Verlag erscheinen. Der Vereinigung der beiden deutschen Staaten ist daran ein gewisser Anteil nicht abzusprechen. Das Erscheinen des Romans ging jedoch in den Vereinigungswirren unter.

Über Rainer Lindow

1942 in Berlin geboren, 1960 Abitur
1962 Schriftsetzer, Varitypesetzer, verschiedene andere Berufe, Volontär
1964 Malereistudium bei Waluscha Friedrich in Berlin
1972 Regiediplom an der Hochschule für Film- und Fernsehen Potsdam-Babelsberg, Arbeit als Regieasssistent/Regisseur beim Fernsehen
1972 Silberner Lorbeer
1975 freiberuflicher Schriftsteller, Regisseur und Maler
Studienaufenthalte in Frankreich, Holland, Israel, Ukraine, Polen, Großbritannien
1991 Stipendiat der Villa Massimo (Casa Baldi in Olevano Romano)
1991 arbeitslos, Weiterbildung zum Fernsehjournalist
1993 Hans-Fallada-Hörspielpreis
1994 freiberuflicher Fernsehjournalist, Regisseur, Schriftsteller und Maler
1994 Wolfener Literaturpreis
Veröffentlichungen (Auszug):
Romane
Unterm Hut in der Sonne oder das neue Buch Nickel, 1980, Eulenspiegelverlag Berlin,
Trauergesellschaft, 1990, Mitteldeutscher Verlag Halle.

Erzählungen
Wie auf einer Wolke, 1973,
Die Hülle Zebaoths, 1978,
Auszug der verletzten Kinder, 1991

Hörspiele für Erwachsene und Kinder
Mögen Sie Stiefmütterchen? 1974,
Nachmittag am Telefon, 1976,
Die erste Brücke, 1977,
Die saubere Armella, 1978,
Einmal werde ich die Glocken läuten,1980,
Die Laubhütte, 1982,
Katschelap,1983,
Eine unmögliche Person, 1985,
Die Prinzessin und das Tiergesicht, 1986,
Bring es nach Hause, Baby, 1994,
Der Prinz, die Fee und der Traum vom Leben, 1995.

Hörfunkfeature
Der Botschafter, 1990,
Biografien in Wax, 1991.

Stücke für Theater und Fernsehen
Rumpelstilz, 1983,
Hof ohne Zaun, 1989.

Dokfilme
Einfach eine Probe, 1969,
Wer die Erde liebt, 1972,
Auskunft über Pludra, 1976,
Hausbesetzer - Innenansichten, 1994,
Wer ist hier eigentlich verrückt? 1996,
Insel-Leben, 2001.

Magazinbeiträge fürs Fernsehen ab 1992

Ausstellungen in Berlin, London, Potsdam


Verlag:

EDITION digital

Veröffentlicht:

2014

Druckseiten:

ca. 218

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook


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