Eine Mutter im Himmel und eine auf der Erde

Ingrid Möller

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Beschreibung zu „Eine Mutter im Himmel und eine auf der Erde“

Was passiert, wenn plötzlich alle Gewissheit erschüttert wird? Das Kind kann nicht glauben, was es da hört, das Kind will nicht glauben, was es da hört – eine ungeheuerliche Behauptung:
Jetzt sind alle Erwachsenen weg. Das Spiel könnte ungestört weitergehen. Aber sie haben sich müde getobt, und der spannende Zwischenfall beschäftigt sie immer noch. Jedes der Mädchen fragt sich insgeheim, ob die eigenen Eltern ihre kleinen Kümmernisse auch so ernst nehmen würden. Und alle kommen für sich zu dem Schluss: nein, bestimmt nicht. Schade eigentlich. Ruth spricht aus, was auch die anderen beiden denken: „Du hast es gut, solche Eltern möchte ich auch haben.“
Doch da stellt sich Irene vor sie und sagt giftig: „Eltern? Dass ich nicht lache! Das sind ja überhaupt nicht deine Eltern! Meine Mutter hat es mir erzählt. Deine richtige Mutter ist nämlich tot. Mausetot. Und das schon, seitdem du geboren bist!“
„Quatsch!“, sagt Doris, „Dann hätten sie mir das längst gesagt. Du spinnst ja, du blöde Ziege! Gib zu, dass du dir das ausgedacht hast!“
„Frag doch deine sogenannten Eltern - du wirst schon sehen!“ Unerhört! Das sieht Irene ähnlich. Noch nie hat Doris sie ausstehen können. Schluss mit der albernen Ballspielerei. Es reicht.
„Und überhaupt: wie kommst du dazu, hier anzutanzen? Macht man das, fremde Briefe lesen? Nie was von Postgeheimnis gehört?“
Doris gerät in Zorn.
„Wär's dir lieber, ich hätte der Klassenlehrerin gesteckt, was ihre Musterschülerin in Wirklichkeit während des Unterrichts treibt?“ Irenes Blicke sind böse.
„Es würde mich nicht wundern, wenn eine Lügnerin, die fremde Briefe liest, auch noch eine Petze wär“, sagt Doris scharf. „Dann tschüss für heute!“
Ruth hat ein Stückchen denselben Weg. „Ärger dich doch nicht über die Kröte“, sucht sie ihre beste Freundin zu trösten, „ist doch klar wie Kloßbrühe, sie ist nur neidisch. Ihre Mutter stänkert dauernd mit ihr rum, und ihr Vater ist im Krieg. Da kann sie wohl nicht anders.“
Nein, das Mädchen will nicht glauben, was es gerade gehört hat:
Wie Doris das Problem auch wendet, leise Zweifel bleiben. Kein Rauch ohne Feuer. Wie kommt es, dass in der Vorstadt jemand wohnt, zu dem sie "Vati" sagt und dessen Kinder ihre Geschwister sein sollen. Merkwürdig ist das schon. Und manchmal hat sie ihre Mutter auch gefragt, warum es einen Papa und einen Vati für sie gibt, wo doch alle anderen Kinder nur einen Vater haben. Dann hatte die Mutter abgewinkt und gesagt, sie würde es ihr später erklären.
Irgendwie ist das verdächtig.

Über Ingrid Möller

Geboren 1934 in Rostock (Mecklenburg-Vorpommern).
Studium der Kunstgeschichte und Klassischen Archäologie an der Humboldt-Universität BerIin. Diplom, Promotion zumn Dr. phil.

1965-69 Redakteurin am Lexikon der Kunst, HU Berlin.
1973-84 Leiterin der Graphischen Sammlung des Staatlichen Museums Schwerin.
Ausstellungsbetreuungen u.a. in Japan, Mexiko und Estland.
Studienaufenthalte in Holland, Frankreich, England, Irland, Skandinavien, Italien und den USA
Verheiratet seit 1955, drei Kinder, ...


Verlag:

EDITION digital

Veröffentlicht:

2015

Druckseiten:

ca. 84

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook


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