...und am Ende war nur noch ohnmächtige Wut ! 2. Teil

Unsere schöne Kindheit in der Vorkriegszeit

Ingeborg Schob

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Beschreibung zu „...und am Ende war nur noch ohnmächtige Wut ! 2. Teil“

Der Familie unserer Mutter ging es wegen der umsichtigen Tüchtigkeit unseres Großvaters wirklich gut. Das Lederwarengeschäft war in seinem Angebot breit gefächert und auf den Bedarf der Kunden eingestellt. Die Umsätze waren entsprechend gut. Konkurrenz gab es zu dem Fachgeschäft nicht.Besonders interessant war es im Ledergeschäft für uns Kinder. Dort durften wir oft kleine Nägel für die Lederbesohlung von Schuhen bis jeweils zu genau 50 Gramm pro Tüte abwiegen. Wir konnten das für unser Alter schon sehr gut, denn wir Älteren waren zu der Zeit gerade mal 5 und 4 Jahre alt und lernten dadurch schon früh mit Gewichten und Waage umzugehen. Die Kunden, die das sahen, amüsierten sich königlich darüber, wie ernsthaft und eifrig wir bei der Sache waren. Feiertage waren unserem Großvater wichtig.An solchen Feiertagen kam meistens die ganze Familie zusammen. Oft war auch Onkel Johann aus Berlin mit seiner Frau Hellen dabei. Anna, Opas treue Haushälterin und Hausdame, kochte stets die herrlichsten Festmahlzeiten, und der Tisch war voll mit allen möglichen Leckereien. Es fehlte an nichts. Ich kann mich gut an die goldbraun gebratene Weihnachtsgans auf dem Tisch erinnern. Die ganze Familie saß in der großen Stube am ausgezogenen Tisch, genoss das leckere Mahl und war bester Stimmung. Anna-Tante, Onkel Eduards Frau, war besonders gut in Form. Sie wurde von uns Kindern wegen der vielen Annas in der Familie so genannt. Sie amüsierte sich köstlich, fühlte sich rundherum wohl und war glücklich in der Gemeinschaft. Oft hatte sie einen dicken Gänseknochen in jeder Hand und fuchtelte damit lebhaft in der Luft herum. Sie erzählte viel von sich und ihrem ehemaligen Zuhause in Russland und war kaum zu unterbrechen. An solchen Tagen hatten sie und Onkel Eduard ganz besonders viel Spaß mit uns, und wir Kinder waren kaum zu bändigen. Einmal tobte er mit meinem kleinen Bruder Robert so sehr, dass ihm die Hose zerriss.

Über Ingeborg Schob

Ich lebe in Bremerhaven, in Norddeutschland und gehöre zu der Generation, die den Nationalsozialismus im 3. Reich mit dem Zweiten Weltkrieg erlebt hat.
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten gleich nach dem Krieg brachten mich zunächst nach England und später nach Kanada, Neufundland. Ich habe gort gerne gearbeitet. Das gab mir zusätzlich Gelegenheit, etwas von der Welt zu sehen. Als ich nach drei Jahren wieder in Deutschland war, machte ich mich mit einem Geschäft im Einzelhandel selbständig. Nachdem ich Mutter eines Sohnes geworden war, konnte ich nach einer Umschulung im Versicherungswesen und in der Vermittlung von Immobilien tätig sein. Das gab mir die Möglichkeit, mich gut um mein Kind zu kümmern. Als Rentnerin hatte ich Zeit, im 2. Bildungsweg Abitur zu machen und konnte noch 2 Jahre English-Amerikanische Literatur studieren. Während dieser Zeit habe ich auch meine Kindheits-und Jugenderlebnisse, besonders die der Kriegszeit mit den Bombardierungen der Stadt genau dokumentiert


Verlag:

neobooks

Veröffentlicht:

2013

Druckseiten:

ca. 19

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook


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