Heitere Dramatik

Vom Talisman zum Schwitzbad

Gerhard Branstner

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Beschreibung zu „Heitere Dramatik“

Worum geht es dem Autor in dieser Sammlung eigentlich? Wie schon der Titel seines Buches anzeigt, vor allem um zwei Dinge – um Texte für die Bühne und um Heiterkeit – zusammengefasst um Heitere Dramatik, wozu Branstner alte Stücke neu schreibt.
Und in diesem Zusammenhang lohnt sich ein Blick in das ebenso kenntnisreiche wie ausführliche Nachwort zu diesem Band, in dem sich der Literatur- und Theaterwissenschaftler Peter Reichel „Zum theoretischen und literarischen Schaffen Gerhard Branstners“ äußert:
Die im vorliegenden Band vereinten Stücke rechtfertigen den Sammeltitel „Heitere Dramatik“ zunächst durch ihre Genre-Zugehörigkeit: „Der Talisman“ ist eine Posse mit Gesang, „Schwitzbad“ eine satirische Groteske, „Die Schnaken“ sind ein Lustspiel. Variation und Modifikation des Genres entsprechen allemal Branstners strategischer Absicht, sie zeigen ihn als einen spielenden Autor. Darüber hinaus aber wird Heiterkeit nicht nur praktiziert, sondern auch thematisiert. Der Stückeschreiber lässt sich keine Gelegenheit entgehen, das eigene Handwerk theatralisch zu reflektieren. Miteinander verwoben, werden Literaturdebatte und Heiterkeitsdiskussion zu Elementen, gelegentlich sogar zu fabel- und strukturbildenden Faktoren des szenischen Vorgangs. Je organischer das innerhalb der dramatischen Geschichte geschieht, desto eher lassen sich Darsteller und Zuschauer darauf ein. Dabei wird vom Autor durchweg eine herausgehobene, markante personale oder kompositorische Konstellation gesucht, um dieses sein spezifisches Anliegen zu realisieren.

Und etwas später fügt der Nachwort-Verfasser noch hinzu:
Die hier versammelten drei dramatischen Texte sind – wie die meisten literarischen Arbeiten Branstners – Produkte der zweiten Verarbeitungsstufe. Der Autor, in den Gefilden der literarischen Überlieferung seit je Sammler und Jäger, hat sich im überkommenen Material nach Stoffen und Motiven umgesehen, deren Anverwandlung geeignet erschien, seinen theatertheoretischen Hypothesen praktisch zuzuarbeiten. Nicht Ausgrabungen, Entdeckungen hatte er im Visier, sondern Spielmaterial, das sich hin und her wenden ließ, ohne durch den Zwang zur Entschlüsselung komplizierter sozialer, thematischer und struktureller Zusammenhänge allein schon die Zuschauerenergie aufzubrauchen. Ein bestimmter Bekanntheitsgrad des Stoffes oder seiner Motive war also eine der Voraussetzungen, weitere Vereinfachung bei gelegentlicher, durchaus programmatischer Geringschätzung des verhandelten Inhalts eine andere.

Über Gerhard Branstner

Geboren am 25.Mai 1927 in Blankenhain / Thüringen, Volksschule, drei Jahre Verwaltungslehre.
1945 Soldat im 2. Weltkrieg, bis 1947 in amerikanischer, französischer und belgischer Kriegsgefangenschaft.
1949 – 1951 Abitur an der ABF Jena, 1951 bis 1956 Studium der Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin, 1963 Promotion (Dr. Phil.).
1956 - 1962 Dozent an der Humboldt-Universität, 1962 – 1964 Lektor, 1966 - 1968 Cheflektor Eulenspiegelverlag/ Das Neue Berlin.
Ab 1968 freiberuflicher Schriftsteller.
2008 in Berlin verstorben.
Bibliografie
IST DER APHORISMUS EIN VERLORENES KIND? Literarische Miniaturen, Aufbau-Verlag Berlin 1959.
ZU BESUCH AUF DER ERDE. Unwahre Begebenheiten, Mitteldeutscher Verlag Halle (Saale) 1961.
NEULICHKEITEN. Geschichten mit und ohne Spaß, Eulenspiegel Verlag Berlin 1964.
DER VERHÄNGNISVOLLE BESUCH. Kriminalroman, Verlag Das Neue Berlin 1967.
DIE REISE ZUM STERN DER BESCHWINGTEN. Utopischer Roman, Hinstorff Verlag Rostock 1968.
DIE WEISHEIT DES HUMORS. Sprüche und Aphorismen zur Lebenskunst, Hinstorff Verlag Rostock 1968.
NEPOMUKS PHILOSPHISCHE KURZANEKDOTEN, Hinstorff Verlag Rostock 1969.
DER FALSCHE MANN IM MOND. Utopischer Roman, Hinstorff Verlag Rostock 1970.
DER NARRENSPIEGEL, Hinstorff Rostock 1971.
DER ASTRONOMISCHE DIEB. Utopische Anekdoten, Verlag Das Neue Berlin 1973.
VOM HIMMEL HOCH oder Kosmisches Allzukosmisches, Verlag Das Neue Berlin 1974.
DER STERNENKAVALIER. Eine Utopie, Verlag Das Neue Berlin 1976.
DER ESEL ALS AMTMANN oder Das Tier ist auch nur ein Mensch, Buchverlag Der Morgen Berlin 1977.
DER HIMMEL FÄLLT AUS DEN WOLKEN. Heitere Spiele, Buchverlag Der Morgen Berlin 1977.
KANTINE. Eine Disputation in fünf Paradoxa, Hinstorff Verlag Rostock 1977 (2., die Bühnenfassung berücksichtigende Auflage: 1981).
PLEBEJADE oder Die wundersamen Verrichtungen eines Riesen, Buchverlag Der Morgen Berlin 1978.

HANDBUCH DER HEITERKEIT, Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig 1979.
DER INDISKRETE ROBOTER. Utopische Erzählungen, Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig 1980.
DIE OCHSENWETTE. Anekdoten nach dem Orientalischen geschrieben, Hinstorff Verlag Rostock 1980
KUNST DES HUMORS - HUMOR DER KUNST. Beitrag zu einer fröhlichen Wissenschaft, Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig 1980.
GERHARD BRANSTNERS SPRUCHSÄCKEL, Buchverlag Der Morgen Berlin 1982.
DIE UNMORALISCHE TUGEND Nepomuks, Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig 1982.
DAS EIGENTLICHE THEATER ODER DIE PHILOSOPHIE DES AUGENBLICKS. Ein Traktat - Ein Spiel - Ein Vergleich, Mitteldeutscher Verlag Halle - Leipzig 1984.
DAS VERHÄNGNIS DER MÜLLERSTOCHTER. Sänge und Reime, Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig 1985.
DER NEGATIVE ERFOLG. Phantastische Geschichten, Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig 1985.
HEITERE POETIK. Von der KANTINE zum THEATER, Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig 1987.
HEITERE DRAMATIK. Vom Talisman zum Schwitzbad, Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig 1988.
REVOLUTION AUE KNIEN oder Der wirkliche Sozialismus. Philosophisch-Politische Essays, Verlag am Park Berlin 1997.
ROTFEDER. Die Todsünden des „realen Sozialismus" und andere Welterfahrungen, Verlag am Park Berlin 1998.
WITZ UND WESEN DER LEBENSKUNST oder Die zweite Menschwerdung. Fortgesetzter Marxismus Essays und Glossen, GNN Verlag Schkeuditz 1999.
MARXISMUS DER BELETAGE. Ansätze einer Philosophie der Politischen Ökonomie (Marxistisches Forum, Heft 25) Berlin, Januar 2000.


Verlag:

EDITION digital

Veröffentlicht:

2022

Druckseiten:

ca. 194

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook


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