Ich bin Tess (Buchvorlage zur Netflix-Serie Kiss Me First)

Lottie Moggach

Romane Serienfieber! Netflix-Serien bei Skoobe

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Beschreibung zu „Ich bin Tess (Buchvorlage zur Netflix-Serie Kiss Me First)“

***Die Verfilmung des Buches erscheint ab Sommer 2018 als Netflix-Serie unter dem Originaltitel "Kiss Me First".***

Lottie Moggachs Roman rund um das Social-Media-Zeitalter verdeutlicht, wie das Internet unsere Vorstellung von Realität und Identität verändert.

Okay, nehmen wir uns einmal dieses hypothetische Dilemma vor: Eine Frau leidet an einer Krankheit, die an und für sich nicht lebensbedrohlich ist, aber ihre Lebensqualität stark einschränkt und auch nicht heilbar ist. Nach reiflicher Überlegung kommt sie zu dem Schluss, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Aber sie weiß, dass sie damit ihrer Familie und ihren Freunden großen Kummer bereiten würde und handelt daher nicht. Dennoch wünscht sie sich verzweifelt den Tod und an dieser Einstellung ändert sich auch über die Jahre nichts. Irgendwann kommt sie zu dir und sagt, ihr sei ein Weg eingefallen, wie sie ihren Plan in die Tat umsetzen kann, ohne ihre Familie und ihre Freunde unglücklich zu machen, aber dafür brauche sie deine Hilfe. Was würdest du tun? Würdest du ihr helfen?

Lottie Moggach ist mit ihrem in Großbritannien unter dem Titel Kiss me first erschienen Debütroman für junge Erwachsene für zahlreiche Literaturpreise nominiert.

Verlag:

script5

Veröffentlicht:

2014

Druckseiten:

ca. 289

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook


5 Kommentare zu „Ich bin Tess (Buchvorlage zur Netflix-Serie Kiss Me First)“

"Die Menschen interessieren sich vor allem für sich selbst und kümmerten sich nicht groß um andere, nicht mal um ihre engsten Freunde. Dann aber, im nächsten Moment, ergriff mich die Furcht, völlig unvorbereitet zu sein und sofort entlarvt zu werden. Zwischen diesen beiden Gefühlen pendelte ich hin und her, wie ein Lautstärkeregler, der zuerst viel zu niedrig und dann auf ohrenbetäubend laut eingestellt war." S. 137 Normalerweise schreibe ich nicht den Klappentext eines Buches ab. Doch bei "Ich bin Tess" mache ich eine Ausnahme, da ich diesen so gelungen finde: Würdest du dein Leben aufgeben, um das eines anderen zu übernehmen? Leila hat Tess nie zuvor getroffen. Doch sie weiß mehr über sie als irgendjemand sonst. Tess hat Leila nie zuvor getroffen. Doch wenn sie unbemerkt aus der Welt scheiden will, muss sie Leila ihr Leben anvertrauen. Zu Beginn ist es leicht für Leila, sich online als Tess auszugeben. Niemand durchschaut ihr Spiel. Doch wie lange lässt sich eine solche Lüge aufrechterhalten? Okay, nehmen wir uns einmal dieses hypothetische Dilemma vor: Eine Frau leidet an einer Krankheit, die an und für sich nicht lebensbedrohlich ist, aber ihre Lebensqualität stark einschränkt und auch nicht heilbar ist. Nach reiflicher Überlegung kommt sie zu dem Schluss, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Aber sie weiß, dass sie damit ihrer Familie und ihren Freunden großen Kummer bereiten würde und handelt daher nicht. Dennoch wünscht sie sich verzweifelt den Tod und an dieser Einstellung ändert sich auch über die Jahre nichts. Irgendwann kommt sie zu dir und sagt, ihr sei ein Weg eingefallen, wie sie ihren Plan in die Tat umsetzen kann, ohne ihre Familie und ihre Freunde unglücklich zu machen, aber dafür brauche sie deine Hilfe. Was würdest du tun? Würdest du ihr helfen? Quelle: script5 Verlag Schon als ich das Buch bei den Neuerscheinungen im Herbst entdeckt habe, wollte ich es unbedingt lesen. Und das Warten hat sich gelohnt! Gegenwart wechselt sich mit Vergangenheit ab, bei Leilas Erzählung, die aus der Ich-Perspektive geschrieben wird. Momentan befindet Sie sich in einer Hippikommune und schreibt dort in Rückblenden ihre Erinnerungen nieder. Dabei ist ihre Art eigenbrötlerisch und distanziert, so dass Sie mir oftmals gefühlskalt und wie ein Roboter vorgekommen ist, was allerdings nicht bedeuten soll, dass ich ihr Vorgehen nicht nachvollziehen konnte - ganz im Gegenteil. Aber gerade diese Distanz ist es, die der Geschichte gut getan hat und zu etwas besonderem macht. Diesen Freiraum habe ich genutzt, um meine eigenen Gefühle zu reflektieren und schweifen zu lassen. "In jener Phase gab es einfach hin und wieder mal einen Moment, in dem es passte, dass ich mehr als ich schrieb und nicht in meiner Rolle als Tess. Es waren auch bloß Kleinigkeiten und, wie gesagt, hauptsächlich ließ ich Dinge weg: ihre Irrationalität, ihren Hang zum Mystizismus. Ich antwortet direkt auf Connors E-Mails, anstatt Stunden und gar Tage zu warten. Ich faselte nicht ewig von Gefühlen und Träumen." S. 197 An dem Buch hat mir besonders der Bezug zu unserer heutigen Lebensweise gefallen und die Fragen die es aufwirft. Wie sehr lassen wir uns von der heutigen Technik beeinflußen und welche Auswirkungen hat das auf unser Leben? Oder im besonderen: Kann man ein Leben digital für jemand anderen führen, ohne das es unbemerkt bleibt? "All diese Menschen und Dinge würden in einer Welt weiterexestieren, in der es mich nicht mehr gab, und niemand würde noch an mich denken. Und wenn das so war, worin lag dann überhaupt der Sinn meiner Existenz?" S. 185 Die Idee zu ihrem ersten Buch kam Lottie Moggach vor einigen Jahren, als sie viel zu viel Zeit mit Facebook verbrachte. Quelle: Skoobe

lesemaniac – 16.03.2014
Meinung: Die junge Leila lebt seit dem Tod ihrer Mutter allein. Sie hat keine Freunde und schottet sich permanent von ihrer Außenwelt ab. Ihr Leben findet am Computer statt, sie arbeitet als Softwaretesterin und spielt Online-Games. Da sie gerne über die Welt philosophiert, meldet sie sich in dem Forum "Red Pill" an, wo sich Gleichgesinnte treffen. Dort fällt sie durch ihre Ansichten bald Adrian, dem Betreiber der Seite, auf. Dieser macht ihr schon bald ein merkwürdiges Angebot: Die 39-jährige Tess möchte freiwillig aus dem Leben scheiden und sucht jemanden, der virtuell ihr Leben weiterlebt, um ihre Freunde und ihre Familie im Glauben zu lassen, sie wäre wohlauf. Leila sagt zu, ohne sich wirklich im Klaren darüber zu sein, welche Konsequenzen das haben könnte... Durch die sich für mich interessant anhörende Thematik bin ich auf dieses Buch gestoßen. Leider konnte mich der Roman nicht ganz so begeistern, wie ich dachte. Die Protagonistin Leila ist ein sehr in sich gekehrter Charakter, der sich seit dem Tod ihrer Mutter, die an Multipler Sklerose litt, völlig einigelt und keinen weiteren Kontakt mit der Außenwelt pflegt. Ihr Leben besteht nur aus ihrem Computer, obwohl sie eine sehr schlaue junge Frau ist und klare, eindeutige Ansichten hat. Tess, die Selbstmord begehen möchte und deren Leben Leila übernehmen soll, ist das komplette Gegenteil. Sie ist flippig, nimmt kein Blatt vor den Mund, ist allem und jedem gegenüber aufgeschlossen. Diese krassen Gegensätze fallen sofort auf, wenn die beiden miteinander interagieren, denn um alles über Tess herauszufinden, verkehren sie über E-Mail und Skype. Als der Zeitpunkt gekommen ist, an dem Tess "auscheckt" (so nennt sie selbst den Tag, an dem sie aus dem Leben scheidet), übernimmt Leila sämtliche Onlineaktivitäten und sogar Telefonate als Tess. Sie denkt sich komplizierte Szenarien aus, wie Tess, die angeblich ausgewandert ist und jetzt auf einer kleinen Insel lebt, ihr Leben gestaltet und somit nimmt dieses "Projekt" das ganze Leben von Leila ein. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sie sich in manchen Szenen sogar selbst als Tess sieht, denn die beiden Charaktere verschwimmen zusehends. Trotzdem kommt es, wie es kommen muss - denn diese Fassade ist auf Dauer einfach nicht aufrecht zu erhalten. Somit ist das Ende eigentlich von Beginn an klar und konnte mich nicht überraschen. Lottie Moggach gelingt es zwar, mit der Thematik des Buches zu punkten, denn man macht sich unfreiwillig beim Lesen seine Gedanken, ob dies alles moralisch vertretbar ist oder nicht. Doch waren mir viele Szenen des Romans zu zäh, langweilig und zu ausschweifend geschildert, sodass ich mich öfter überreden musste, weiterzulesen. Spannung sucht man vergebens, denn hier steht eindeutig der ethische und philosophische Aspekt des Buches im Vordergrund. Wer damit kein Problem hat, dem wird dieses Buch sicherlich gefallen. Fazit: Interessante Grundidee, die allerdings für meinen Geschmack an vielen Stellen zu zäh und langwierig behandelt wird und kein überraschendes Ende bietet. Daher ließ mich Ich bin Tess eher unzufrieden zurück.

gebrael – 21.02.2016
Ein ungewöhnliches, gewöhnungsbedürftiges Buch, hat mir sehr gut gefallen!

PaelzerausRhodt – 02.03.2014
ja und nein das buch hat mich nicht losgelassen. im zweiten drittel habe i h biele seiten uebersprungen. und fertig gelesen.

Mir hat das Buch, vor allem der unpersönliche, spröde Schreibstil nicht gefallen und ich habe das Buch auch nicht zu Ende gelesen.

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