9.6.2020 Saskia Skoobe liest Urlaub

Kleines Fernweh? 8 Bücher für eine Lesereise im Kopf

Das Reisen in diesem Jahr ist bekanntermaßen nur eingeschränkt möglich, sei es aufgrund von rechtlichen Beschränkungen oder weil man selbst lieber auf Nummer sicher gehen möchte. Wir haben aber eine kleine Lösung für Dich parat, mit der Du wenigstens Deinen Kopf auf Reisen schicken kannst.

Sommerzeit ist Urlaubszeit

Doch dieses Jahr sind die Möglichkeiten eingeschränkt. Erst nach und nach werden die Grenzen zu den Nachbarländern geöffnet und man selbst guckt eher skeptisch auf die Richtlinien und Bestimmungen der anderen Länder. Fühle ich mich sicher genug, um meine eigenen vier Wände zu verlassen? Komme ich bei erneuten Einschränkungen wieder nach Hause? Viele warten noch ein paar Wochen ab, sehen sich vielleicht die Zahlen an und planen den Urlaub für etwas später im Jahr. Aber bis dahin ist die Sehnsucht und das Fernweh groß. Raus aus dem eigenen Haus, raus aus dem Kopf, Sommer, Sonne und den Sand zwischen den Zehen spüren oder sich den Bergwind durch die Haare wehen lassen …

Für all diejenigen, die ein bisschen Urlaub für den Kopf brauchen, sammeln wir aktuell Woche für Woche ein paar Bücher in den Themenwelten „Kleines Fernweh“. Jede Woche entführen wir Dich in eine andere Region Europas, damit Du Dich wenigstens gedanklich ein bisschen wegträumen kannst. Falls Du es jetzt schon nicht mehr aushältst, findest Du hier schon mal unsere Top 8.

1. „Lavendel-Gift“ von Carine Bernard (Knaur Verlag)

Einer der ersten Sehnsuchtsorte, die uns in den Sinn kommen, ist die Provence. Duftende Lavendelfelder können wir uns aber ganz leicht mit einem Kräutertöpfchen auf den Balkon holen. Landschaftlich wie kulinarisch hat die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur einiges zu bieten. Sie verbindet die französischen Alpen mit der Mittelmeerküste. Das Beste von allem sozusagen. ⁠ Carine Bernards zweiter Band der Lavendel-Morde „Lavendel-Gift“ verbindet inspirierende kulinarische Höhepunkten mit einer packenden Kriminalgeschichte. In diesem Fall muss Polizeianwärterin Lilou ihren ersten Mordfall aufklären. Und dieser betrifft die junge Frau ausgerechnet persönlich.⁠ ⁠

2. „Ein Sommer auf Sylt“ von Lena Wolf (Rowohlt)

Vom Süden Frankreichs katapultieren wir Dich an die wunderschöne Nordseeküste. Für uns Süddeutsche ist das Wattenmeer, die sanften Dünenhügel, die mit hohem Gras bewachsen sind, tatsächlich ein echter Tapetenwechsel. Und Strandkörbe kennen viele von uns auch nur aus dem Gartencenter. Wie gut, dass Lena Wolf uns zusammen mit Julia, ihrer Mutter und zwei Tanten auf die bekannteste der Nordseeinseln, nach Sylt, schickt, um dort das Ferienhaus der Familie zu verkaufen und um mit dem charmanten Pensionsbesitzer die Schönheit der Insel kennenzulernen.

3. „Toskanische Täuschung“ von Belinda Vogt (Emons Verlag)

Sanfte, grüne Hügel und Weingebiete soweit das Auge reicht. Die Toskana überzeugt durch malerische Landschaft und herausragende Kulinarik. Aber auch durch grandiose Ermittler. In „Toskanische Täuschung“ hat es Commissario Roberto Fabbri mit einem besonders perfiden Mörder zu tun, der sein Opfer, den Museumsdirektor Margoni, makaber zu Füßen einer Statue inszeniert. Schaurig, packend vor idyllischer Kulisse! ⁠ ⁠

4. „Sommerduft und Strandgeflüster“ von Ana Capella (dotbooks)

Wenn zu Hause nichts mehr geht, dann heißt es: a la playa! Das denkt sich auch die Schriftstellerin Chary, die gerade von einer Schreibblockade und einem untreuen Freund geplagt wird. Um ihrem Glück auf die Sprünge zu helfen, reist sie kurzentschlossen an die sonnige Südküste Spaniens, wo ihr Herz nicht nur einmal schneller schlägt.

Wer kann ihr das schon verdenken, vor der Kulisse der spanischen Kleinstädte und angesichts der freundlichen Spanier:innen, mit denen die Nacht mal schnell zum Tag gemacht wird. Ach ja, hier kann man die Seele wirklich einmal baumeln lassen.

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5. „Sommernachtstod“ von Anders de la Motte (Droemer)

Der wilde Norden Europas … immer mehr Freund:innen und Bekannte berichten von ihren Roadtrips entlang von Skandinaviens Küsten. Von urigen Fischerdörfern, von schwedischen Astrid-Lindgren-Momenten, von majestätischen Elch-Begegnungen und von der atemberaubenden Schönheit norwegischer Fjorde. Ganz klar, dass auch diese Region für uns ein echtes Fernweh-Highlight ist. Die weite Landschaft ist häufig Kulisse von schaurigen Thrillern. Kein Wunder, denn die Autor:innen sind wahre Meister des Genres. Unter ihnen auch Anders de la Motte. Der Schwede wurde schon mehrfach mit dem schwedischen Buchpreis geehrt. In „Sommernachtstod“ versucht die Therapeutin Vera den Tod ihres Neffens Billy aufzuklären, der bereits 20 Jahre zurückliegt.

6. „Bretonisches Kochbuch“ von Jean-Luc Bannalec (Kiepenheuer & Witsch)

Wenn man nach Büchern über die Bretagne sucht, bekommt man ja leicht den Eindruck, dass dort nur Mord und Totschlag vorherrschen. Zumindest schreiben die Autor:innen der Region am liebsten Krimis. In der Bretagne kannst Du aber richtig viel entdecken, von den wahr gewordenen Erfindungen Jule Vernes, Les Machines de l’Île, in Nantes, über die größte Megalithen-Anlage der Welt in Carnac bis hin zur abwechslungsreichen Küste mit vielen historischen Fischerörtchen und den wildesten Sonnenuntergängen, die man sich nur vorstellen kann.

Natürlich hat diese Region auch kulinarisch einiges zu bieten, Muscheln und Hummer stehen häufig auf der Karte. Kenner trinken hier den Café au lait aus der boul und nicht aus der Tasse, probieren sich durch die breite Auswahl an Crêpes und Galettes und genießen dazu une bolée de cidre. Auf den Geschmack gekommen? Dann wirf einen Blick in das Kochbuch von Jean-Luc Bannalec, der hier all die Lieblingsgerichte seines Romanheldens Kommissar Dupin zu Papier gebracht hat.

7. „Dein ist die Schuld“ von Maria Höfle (Piper)

Gipfelkreuze, urige Holzhütten, glasklare Bergseen und lecker Kaiserschmarrn, so stellen wir uns den Urlaub in den Bergen vor. In ein paar Tagen werden die Grenzen zwischen Deutschland und Österreich wieder geöffnet, sodass uns wieder einige der schönsten Wanderrouten nach Tirol offen stehen. Wenn Dir der Weg zu weit ist oder Du Dich jetzt schon mal auf Urlaub in den Alpen einstimmen möchtest, dann löse zusammen mit Dorothea Keusch und Konstantin Schmitt diesen brisanten Fall in Kufstein, in dem ein 17-jähriges Mädchen tot im Foyer ihres katholischen Elitegymnasiums gefunden wird.

8. „Die Dienstagsfrauen“ von Monika Peetz (KiWi)

„Ich bin dann mal weg“, sagte der deutsche Kabarettist Hape Kerkeling und begann seine Reise auf dem bekanntesten Pilgerwegs Europa. Strenggenommen ist der Jakobsweg auf den traditionsreichen Camino de Santiago beschränkt, der vom französisch-spanischen Grenzgebiet über die Pyrenäen bis zu spanischen Westküste erstreckt. Seit der 1980er-Jahre wurde aber ein europaweites Netz an Jakobswegen erschlossen, die Dich früher oder später nach Santiago di Compostela führen. Schau bei Deiner nächsten Wanderung mal genau hin. Vielleicht entdeckst auch Du auf den Wanderschildern die Jakobsmuschel?

Falls Du nicht unbedingt selbst wandern möchtest, kannst Du dies auch literarisch tun. „Die Dienstagsfrauen“, fünf Freundinnen jenseits der 40, wollen das vollenden, was der verstorbene Ehemann von Judith nicht zu Ende bringen konnte. Schritt für Schritt bringt der Jakobsweg die Frauen näher an ihr Ziel, und verändert dabei auch ihre Leben.

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Und mit welchen Büchern träumst Du Dich gerade in den Urlaub? Gib uns gerne Feedback unter feedback@skoobe.de, Facebook oder Instagram.

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