Hörbücher - Die tolle Alternative zu “Lese-Büchern"

Bücher sind etwas Wunderbares! Sie unterhalten, regen zum Nachdenken an, entführen in neue Welten, informieren, werden im besten Fall zu guten Freunden. Doch was tun, wenn die Zeit zum Lesen nicht ausreicht? Auf Hörbücher umsteigen, heißt die Lösung.

Wer schreibt?

Mein Name ist Ingrid und ich bin Operations & HR Manager bei Skoobe. Nach knapp einem Jahr an Bord staune ich immer noch über den tollen Team-Spirit im Unternehmen und die wirklich vielseitigen Aufgaben, die den Job niemals langweilig werden lassen. Dazu kommt, dass ich schon von Kind auf eine Leseratte war und mich der Umfang des Skoobe Angebots ehrlich begeistert.

Warum Hörbücher?

Zeit wird für uns immer mehr zu einem knappen Gut und wie alle habe ich damit zu kämpfen, sämtliche Anforderungen des täglichen Lebens unter einen Hut zu bringen. Digitalisierung finde ich im Job und auch privat eine tolle Sache, doch gleichzeitig fehlt mir als Ausgleich Bewegung und sportliche Aktivität.

Statt stundenlang lesend auf der Couch zu lümmeln hab ich also die Laufschuhe angezogen und ausprobiert, ob sich statt rhythmischer Beats auch Hörbücher als Laufbegleiter eignen. Und was soll ich sagen: für mich funktioniert das prima! Die Kombi aus Laufen und spannendem Hören bringt mich weg aus meinem Alltag, tut mir unheimlich gut und beides beflügelt sich sozusagen gegenseitig. Ist die sportliche Motivation mal nicht so groß, bringt mich der Wunsch zu erfahren, wie es in meinem aktuellen Hörbuch weitergeht, noch schneller ‘on track’.

Inzwischen sind Hörbücher bei mir auch auf Spaziergängen, im Fitness-Studio und beim Fensterputzen dabei, und ich möchte meine literarischen Hörvergnügen auf keinen Fall mehr missen!

1. „Bridgerton - Der Duke und ich“ von Julia Quinn (Harper Audio Verlag)

Bridgerton.png An der gigantischen Erfolgsstory von “Bridgerton” kommt inzwischen niemand mehr vorbei, sei es in Ergänzung zur hinreißend inszenierten Netflix-Serie oder als Ersatz dafür per Hörbuch. US-Autorin Julia Quinn, die eigentlich Julie Pottinger heißt, ist mit dieser historischen Romanserie im Stil von Jane Austen wahrhaft ein großer Wurf gelungen. Wie bei ihrem britischen Vorbild geht es im Leben ihrer Protagonistinnen in erster Linie darum, die alles überstrahlende, einzige wahre Liebe im Leben zu finden, um letztlich ‘unter die Haube’ zu kommen. Dieses ewige Klischee derart clever, charmant und witzig darzubieten, hat etwas von großer Kunst. Im ersten Band der Reihe steht Daphne Bridgerton im Mittelpunkt, die von den lästigen Verkupplungsversuchen ihrer Mutter gar nicht begeistert ist. Indem sie sich mit Simon Basset, dem Duke of Hastings, zu einer Täuschung verbündet, damit beide auf dem Heiratsmarkt als vergeben erscheinen, rückt sie dem Hafen der Ehe immer näher…

Wer weiter in die unterhaltsame und prickelnde Serie einsteigen möchte, findet bei Skoobe auch die weiteren Bände 2-6.

2. „Die Hungrigen und die Satten“ von Timur Vermes (Lübbe Audio Verlag)

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Humor spielt auch Timur Vermes’ bitterböser Gesellschaftssatire eine ganz große Rolle. Allerdings werden hier ernste politische und mediale Themen derart pointiert und bissig aufs Korn genommen, dass ich meine Laufrunden beim Hören oft lachend unterbrechen musste. In einem Setting in naher Zukunft trifft die Star-Moderatorin Nadeche in einem Flüchtlingslager in Afrika auf den jungen Lionel und initiiert mit ihm zusammen eine riesige Flüchtlingsbewegung in Richtung Europa, begleitet von einer enormen medialen Live-Berichterstattung. Politiker stehen hilflos und untätig daneben, die Medien schlachten gnadenlos aus und sind begeistert, die Zuschauer sind fasziniert. Timur Vermes, der bereits mit seinem Erstling “Er ist wieder da” riesigen Erfolg hatte, gelingt es, die Themen Flüchtlingsproblematik, politische Unfähigkeit und mediale Darbietung, schonungslos und dennoch komisch zu behandeln. Kongenial in Szene gesetzt wird das Werk durch Christoph Maria Herbst, der so fies und ironisch liest, dass einem manchmal das Lachen im Hals stecken bleibt.

3. „Die Nachricht“ von Doris Knecht (Argon Verlag)

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Eine Frau bekommt eine anonyme Nachricht auf ihr Handy und danach ist nichts mehr wie es war.

Dieses spannende Setting ist quasi der Ausgangspunkt von Doris Knecht’s fesselndem Hörbuch. Die österreichische Autorin bewegt sich wie auch in ihren früheren Werken im Spannungsfeld von modernen Frauen, die versuchen, in einer männerdominierten Welt zu bestehen, sich nicht unterbuttern zu lassen und dabei immer wieder um ihre Souveränität kämpfen. Das sonst oft humorvolle Augenzwinkern von Doris Knecht weicht hier einer immer bedrohlicher werdenden Atmosphäre des Beobachtet-Werdens und des Ausgeliefert Seins an einen Stalker, den man nicht zu Gesicht bekommt. Ruth, die nach dem Tod ihres Mannes allein lebt, bekommt eine irritierende Messenger Nachricht, die sie nicht mehr los lässt und die bald auch ihre Freunde und Kinder in Mitleidenschaft zieht. Sprecherin Vera Teltz, ein echter Profi und eine meiner Lieblings-Vorleserinnen, gibt dem Werk sozusagen den letzten Schliff und lässt den Spannungsbogen bis zum Schluss nicht abreißen.

4. „Dunkelgrün fast schwarz“ von Mareike Fallwickl (Frankfurter Verlagsanstalt)

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Gleich noch eine österreichische Autorin gehört zu meinen Lieblings Autorinnen, die moderne Geschichten von Frauen, die sich neu erfinden, Familien, die sich einengen, Freundschaften, die sich nicht gut tun, erzählt. Bei Mareike Fallwickl ist nichts glatt, vorhersehbar oder nett, was sich bereits in diesem Debütroman zeigt. Die Hauptfiguren Raffael und Moritz, Freunde von Kindestagen an, werden in ihrer immer toxischer werdenden Freundschaft, die einen ganz eigenen, zerstörerischen Sog entwickelt, begleitet und skizziert. Dass sich zwischen den beiden erst eine ungute Abhängigkeit, dann regelrecht Unheil entwickelt, ist förmlich spürbar. Bis Johanna dazu stößt. Und ein Mädchen und zwei Jungs war ja noch nie eine einfache Konstellation…

5. „Die einen sagen Liebe, die anderen sagen nichts“ von Susann Pásztor (Argon Verlag)

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Kann man auf einem Schweige-Seminar einen interessanten Mann kennenlernen? Verheiratet natürlich! Sich wider besseres Wissen Hals über Kopf in eine Kurz-Affäre stürzen, auf Nimmerwiedersehen trennen und dann in detektivischer Hysterie auf Nachforschungstour gehen, um den Traum-Kandidaten wieder zu finden? Na ja, holzschnittartige, klischeehafte Love-Stories sind jetzt eher nicht so mein Fall. Aber die Sache mit dem Schweige-Seminar fand ich irgendwie witzig und interessant. Und dann liest hier ja wieder Vera Teltz! Also eher skeptisch rangegangen und umso positiver überrascht in einem amüsanten, spannenden, nachdenklich machenden Hörbuch gelandet, das nicht so platt weiter geht oder gar endet, wie ich befürchtet hatte. Im Gegenteil, ich fand mich nicht nur bestens unterhalten sondern auch nachdenklich, fast schon mit kleinen Weisheiten und treffenden Verhaltensmustern konfrontiert, die man irgendwie so oder ähnlich schon erlebt haben könnte.

6. „Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht“ von Andrea Petković (Finch&Zebra Verlag)

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Man erwartet ja eigentlich immer nur ein singuläres Ausnahmetalent. Also nur ‘Top-Sportlerin’. Oder nur ‘tolle Autorin’. Oder nur ‘super Moderatorin’. Bei Andrea Petković ist es anders, es trifft alles zusammen. Aufgefallen war sie mir in Corona Zeiten mit ihrem Literatur Channel auf Instagram. Als dann ihr literarisches Debüt “Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht” erschien und von Beginn an hoch gelobt wurde, musste ich es unbedingt hören. Und wurde nicht enttäuscht. Die ehemalige Top-Ten Tennisspielerin schreibt über Tennis, ja, aber man muss überhaupt kein Sport-Fan sein, um sich davon mitreißen zu lassen. Es geht vielmehr um Geschichten ihrer Kindheit, Gefühle von Außenseitertum und anders Sein durch die Herkunft aus Ex-Jugoslawien, der ewige Kampf um Anerkennung und Sieg, das Bewältigen von Niederlagen, Leidenschaft für Literatur. Es sind tolle Geschichten, alle aus dem Leben gegriffen und doch ganz speziell die eines Sportstars, der bereit ist, sich komplett aufzuarbeiten, um den Erfolg zu erzielen. Kein Wunder, dass die Kritiker begeistert waren, ich war es auch. Natürlich kann sie auch vorlesen, ist ja klar!

7. „Die Assistentinnen“ von Camille Perri (Lübbe Audio Verlag)

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Die ewigen dienstbaren Geister, die nie auf einen grünen Zweig kommen, schlagen in diesem witzigen Hörbuch dem System ein Schnippchen. Es macht wirklich Spaß zuzuhören, wie die eher unbedarfte Tina Fontana durch einen Fehler in der Spesen-Abrechnung die Chance bekommt, ihren Studienkredit zu tilgen, ihren Chef auszubooten und auch ein Stück vom Kuchen abzubekommen. Ein herrlich amüsantes Beispiel von Frauen-Solidarität auf die humorvolle Art.

8. „Marzahn, mon amour“ von Katja Oskamp (Tacheles! Verlag)

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Was, um Himmels Willen, kann man von den “Geschichten einer Fußpflegerin” erwarten, die Katja Oskamp in “Mahrzahn, mon amour” in einem bunten Reigen des Lebens aneinander reiht? Vielfältig und außergewöhnlich sind diese Geschichten auf jeden Fall, dem Leben ‘aufs Maul geschaut’ und herrlich witzig, voll Mitgefühl und dennoch schonungslos ehrlich, bei der Betrachtung der Schicksale und der geschundenen Füße. Katja Oskamp schreibt tatsächlich authentisch aus eigener Anschauung, hat einen liebevollen Blick auf all die menschlichen Schicksale, die ihr unter die behandelnden Hände fallen und leistet tatsächlich neben der Fußpflege auch einen therapeutischen Dienst an Menschen und Seele. Die unterschiedlichen Charaktere, die hier durch Katjas Hände gehen, ihr großes Herz und das beeindruckende Einfühlungsvermögen machen dieses Hörbuch zu etwas ganz Besonderem. Selbst von ihr gelesen, sind all die Geschichten authentische Zeugen des Lebens.

9. „Herz auf Eis“ von Isabelle Autissier (Audio-To-Go Verlag)

Herz auf Eis.png Was wird aus einem Paar, wenn es sich in eine Extremsituation begibt? Wenn ein Abenteuer zur lebensbedrohlichen Gefahr wird? Das junge Pariser Paar Louise und Ludovic erfährt genau das und zieht den Leser bzw Hörer mit seiner Geschichte in den Bann. Ein Sabbatical, das mit einem Segeltörn auf dem Atlantik verbracht wird, bringt die beiden gutaussehenden Erfolgsmenschen buchstäblich an den Rand und erschüttert die Beziehung und sogar ihr Leben in existenzieller Weise. Atemlos verfolgt man, wie die beiden auf einer einsamen Insel stranden und ihr Überlebenskampf beginnt. Die Autorin Isabelle Autissier kann die Extremerfahrung aus eigener Anschauung schildern, da sie selbst Atlantiküberquerungen gemeistert hat. Auch die zunehmende Belastungsprobe der Beziehung bis in die Nähe der Zerrüttung gelingt ihr hervorragend, so dass man bis zum Schluss atemlos verfolgt, ob ein Überleben möglich ist.

10. „Salz auf unserer Haut“ von Benoîte Groult (Audio Media Verlag)

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Auch dieser überaus erfolgreiche Klassiker hat einen nautischen Background: der autobiographisch gefärbte Roman von Benoîte Groult handelt von der Intellektuellen George, die sich in den bretonischen Fischer Gauvin verliebt. Welten trennen die beiden, sie: Hochschuldozentin mit Geld und Geschmack, er: ein einfacher, zupackender, fast grobschlächtiger Mann, der nicht ihre geschliffene Ausdrucksweise und nicht ihr niveauvolles, gepflegtes Leben hat. Dennoch entwickelt sich zwischen den beiden eine sehr sinnliche, erotische, leidenschaftliche Liebe, die über Jahrzehnte in jährlichen Treffen für jeweils ein paar Tage ausgelebt wird und nie erlischt. Zwar entsteht kein dauerhaft gemeinsames Zusammensein, doch beide halten ihre Zuneigung immer aktiv, ihre Zärtlichkeit und Sinnlichkeit erstreckt sich durch ihr gesamtes Leben. Den internationalen Bestseller hatte ich vor vielen Jahren schon gelesen und als er von der wunderbaren Schauspielerin Eva Mattes als Hörbuch herauskam, musste ich ihn einfach auch hören. Hat sich wirklich gelohnt!

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