Ansichten eines Clowns (Ungekürzt)

Heinrich Böll

Hörbuch Klassiker 19. - 20. Jahrhundert

7 Bewertungen
3.85714

+ Merken

Entdecke diesen und 400.000 weitere Titel mit der Flatrate von Skoobe. Ab 12,99 € im Monat.

Beschreibung zu „Ansichten eines Clowns (Ungekürzt)“

Bölls Hauptfigur und Ich-Erzähler, der Clown und Pantomime Hans Schnier, braucht für die Religion eine Amtskirche ebensowenig wie für die Liebe. Er verteidigt seine individuelle Freiheit gegen jegliches Ordnungsprinzip und jeden Machtanspruch. Seine bitteren Wahrheiten spricht er aus in der Maske des Clowns.

Über seinen Roman "Ansichten eines Clowns" sagte Böll, sein Handlungsvorwurf sei eigentlich die Geschichte von Theseus und Ariadne. Theseus im Labyrinth, Ariadne schneidet den Faden ab und da sitzt er da, und das Labyrinth ist der politische deutsche Katholizismus. Geboren 1917 in Köln, diente er während des Zweiten Weltkriegs als Soldat in der Wehrmacht. Anfang der 1950er Jahren begann Bölls Schriftstellerkarriere und er veröffentlichte neben zahlreichen Erzählungen und Kurzgeschichten unter anderem die Werke 'Irisches Tagebuch' (1957) und 'Ansichten eines Clowns' (1963). Böll machte sich einen Namen als vehementer Kritiker des politischen Etablissements und wurde Anfang der 1970er Jahre Präsident des PEN-Clubs. Nach der Veröffentlichung eines skandalumwitterten Essays über Ulrike Meinhof im Spiegel wurde ihm fälschlicherweise vorgeworfen, ein Sympathisant des RAF-Terrorismus zu sein. Eines seiner bekanntesten Werke, 'Die verlorene Ehre der Katharina Blum', erschien 1974 als Reaktion auf seine Erfahrungen im Zusammenhang mit dieser Affäre. Sein Leben lang nahm Böll aktiv Anteil am politischen Geschehen im In- und Ausland und setzte sich ein für Frieden und Menschenrechte. 1985 verstarb er in seinem Haus in der Eifel.

Über Heinrich Böll

Heinrich Böll, geboren am 21. Dezember 1917 in Köln, gestorben am 16. Juli 1985 in Kreuzau (Kreis Düren). Heinrich Böll war Sohn eines Tischlers und Holzbildhauers, in dessen Hause in Köln ab 1933 Zusammenkünfte verbotener katholischer Jugendverbände stattfanden. Nach einem gerade begonnenen Studium der Germanistik und klassischen Philosophie wurde Böll 1939 zur Wehrmacht eingezogen. Er desertierte 1944 und kehrte 1945 aus der Kriegsgefangenschaft nach Köln zurück, wo er sein Studium wieder aufnahm und in der Schreinerei seines Bruders arbeitete. Ab 1947 publizierte er in Zeitschriften und wurde 1951 für die Satire Die schwarzen Schafe mit dem Preis der Gruppe 47 ausgezeichnet. Fortan war er als freier Schriftsteller tätig. Außerdem übersetzte er, gemeinsam mit seiner Frau Annemarie, englische und amerikanische Literatur (u. a. George Bernard Shaw und Jerome D. Salinger). Als Publizist und Autor führte Heinrich Böll Klage gegen das Grauen des Krieges und seiner Folgen, polemisierte er gegen die Restauration der Nachkriegszeit und wandte er sich gegen den Klerikalismus der katholischen Kirche, aus der er 1976 austrat. In den 60er und 70er Jahren unterstützte er die Außerparlamentarische Opposition. 1983 protestierte er gegen die atomare »Nachrüstung«. Insbesondere engagierte sich Böll für verfolgte Schriftsteller im Ostblock (Reisen in die UdSSR und CSSR). Der 1974 aus der UdSSR deportierte Alexander Solschenizyn war zunächst Bölls Gast. Ab 1976 gab er, gemeinsam mit Günter Grass und Carola Stern, die Zeitschrift L 76. Demokratie und Sozialismus heraus. Der Verband deutscher Schriftsteller wurde 1969 von ihm mitbegründet, und er war Präsident des Internationalen PEN-Clubs (1971-74). Böll erhielt zahlreiche Auszeichnungen, so den Georg-Büchner-Preis (1967), den Literatur-Nobelpreis (1972) und die Carl-von-Ossietzky-Medaille (1974). Werke von Heinrich Böll: Romane: Wo warst du, Adam? (1951) Und sagte kein einziges Wort (1953) Haus ohne Hüter (1954) Billard um halbzehn (1959) Ansichten eines Clowns (1963) Gruppenbild mit Dame (1971) Fürsorgliche Belagerung (1979) Frauen vor Flußlandschaft (posthum 1985) Erzählbände: Wanderer, kommst du nach Spa... (1950) Doktor Murkes gesammeltes Schweigen (Satiren, 1958) Du fährst zu oft nach Heidelberg (1979) Erzählungen: Nicht nur zur Weihnachtszeit (Satire, 1952) Das Brot der frühen Jahre (1955) Entfernung von der Truppe (1964) Ende einer Dienstfahrt (1966) Die verlorene Ehre der Katharina Blum (1974) Berichte zur Gesinnungslage der Nation (Satire, 1975) Dramen: Ein Schluck Erde (1962) Aussatz (1970) Essaybände: Frankfurter Vorlesungen (1966) Querschnitte (1977) Außerdem die Reisebeschreibung Irisches Tagebuch (1957); ferner zahlreiche Hörspiele, u. a. Hausfriedensbruch (1969), und die Sammlung Erzählungen, Hörspiele, Aufsätze (1961). Im Rahmen der bislang größten editorischen Unternehmung des Verlages Kiepenheuer & Witsch werden sämtliche Werke Heinrichs Bölls in der sogenannten Kölner Ausgabe herausgegeben.


Gelesen von:

Heinz Baumann

Verlag:

SAGA Egmont

Veröffentlicht:

2019

Länge:

7 Std. 18 Min.

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

Hörbuch


2 Kommentare zu „Ansichten eines Clowns (Ungekürzt)“

Grithe – 11.03.2023
Eindrücklich-bedrückende Literatur. Nebenbei ist Böll ein grosser Sprachkünstler mit unglaublich treffenden Formulierungen!

Thomas – 04.02.2024
Bitterböse Abrechnung mit der katholischen Scheinheiligkeit im spiesigen Köln der frühen Sechziger Jahre. Sprachlich brillant, nüchtern vorgetragen. Nach Jahrzehnten wiedergehört - nach wie vor beeindruckend.

Ähnliche Titel wie „Ansichten eines Clowns (Ungekürzt)“

Lesen. Hören. Bücher erleben.

Jetzt kostenlos testen