Uwe-Michael Gutzschhahn

Über die Autoren

Mein erstes Buch für Teenager, der Roman «Creepers, erschien, als ich vierundzwanzig war. Er wurde für den Guardian Fiction Award nominiert. Seither habe ich Bücher für verschiedene Altersgruppen geschrieben, aber was mich am meisten interessiert, ist das Schreiben über die verrückte Zeit zwischen Kindheit und Erwachsensein. Zu meinen anderen Büchern für Teenager zählen die Romane «Warehouse», «Malarkey» und «Ostrich Boys». Letzterer wurde fast für alle Preise nominiert und schließlich mit dem Royal Mail Scottish Book Award ausgezeichnet (die deutsche Ausgabe wurde von Uwe-Michael Gutzschhahn übersetzt und ist unter dem gleichen Titel bei Rowohlt erschienen). Als mich der englische Verlag Andersen Press fragte, ob ich Lust hätte, die vorliegende Anthologie herauszugeben, nahm ich dieses Angebot sofort an. Es schien mir eine interessante, kühne und wichtige Aufgabe, das Thema auszuloten. Und es bedeutete die wunderbare Gelegenheit, meine Lieblingsautoren zu bitten, etwas für diese Geschichtensammlung zu schreiben.

Als ich die ersten drei, vier Seiten von «Finding Violet Park», dem Debütroman von Jenny Valentine, las, für den sie mit dem Guardian Award ausgezeichnet wurde (die deutsche Ausgabe erschien unter dem Titel «Wer ist Violet Park?»), wusste ich, ich würde mein Leben lang ein Fan dieser Autorin sein. Sie schreibt ebenso witzig wie weise und zeigt echtes Einfühlungsvermögen für die Welt ihrer Leser. Ihre folgenden Bücher «Broken Soup» und «The Ant Colony» (deutsch unter den Titeln «Kaputte Suppe» und «Die Ameisenkolonie» erschienen, alle Bücher der Autorin sind von Klaus Fritz ins Deutsche übersetzt) haben ihren Ruf als Geschichtenerzählerin allerersten Ranges endgültig besiegelt und ihr diverse Nominierungen, u.a. für den Booktrust Teenage Prize und den Costa Children’s Book Award, eingebracht. Ich musste sie um jeden Preis überreden, etwas für «Losing It» zu schreiben. Zum Glück hat sie ja gesagt.

Es wäre wahrscheinlich undenkbar, eine Anthologie wie «Losing It» zusammenzustellen, ohne Melvin Burgess um einen Beitrag zu bitten. Er ist einer der bekanntesten, erfolgreichsten und mutigsten Autoren für Jugendliche, die wir zurzeit in England haben, und berüchtigt dafür, in seinen Büchern Grenzen zu überschreiten und Tabus zu brechen, so wie in dem Roman «Junk», für den er die Carnegie Medal erhielt, oder in «Doing It», das für den Booktrust Teenage Prize und den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde (die deutschen Ausgaben erschienen unter gleichem Titel). Aber man sollte ihn auch als bedeutenden experimentellen Schriftsteller sehen, so wie er es in den Büchern «Bloodtide» und «Sara’s Face» bewiesen hat (die deutschen Titel heißen «Schlachten» und «Saras Gesicht», alle Bücher von Melvin Burgess wurden von Heike Brandt ins Deutsche übersetzt). Was immer er schreibt, es bringt einen garantiert zum Nachdenken.

Patrick Ness hatte bereits reichlich Kritikerlob für seine Erwachsenenromane erhalten, doch erst mit dem Jugendbuchdebüt «The Knife of Never Letting Go» wurde er einer breiteren Öffentlichkeit bekannt (in deutscher Übersetzung von Petra Koob-Pawis unter dem Titel «New World I: Die Flucht» erschienen). Es ist der erste Band der «Chaos Walking»-Trilogie, für die er nicht nur den Guardian Children’s Fiction Prize, den Booktrust Teenage Prize und den Costa Children’s Book Award gewann, sondern auch Tausende und Abertausende von Lesern. Patrick Ness ist ein Autor, der überaus einfallsreich und spannend erzählt, und seine Romane gehören zum Besten, was es zurzeit für junge Leute zu lesen gibt.

Das Ansehen von Mary Hooper wächst und wächst mit jedem neuen Buch. Ich war schon begeistert von ihren Gegenwartsromanen der «Megan»-Reihe über eine junge Mutter, die sich durchs Leben schlägt, doch ihr Roman «Newes from the Dead», der im 17. Jahrhundert spielt (die deutsche Ausgabe, übersetzt von Alexandra Ernst, ist unter dem Titel «Totenmädchen» erschienen), hat mich wirklich umgehauen. Es ist eine beeindruckende Beschwörung von Zeit, Ort und Person, und das Buch hat in etlichen Rezensionen phantastische Lobeshymnen erhalten. Als ich Mary um einen Beitrag für «Losing It» bat, wusste ich genau, dass sie eine sensible, einfühlsame Geschichte abliefern würde, egal, in welcher Zeit sie spielt.

«Girl, Missing» katapultierte Sophie McKenzie schlagartig ganz steil nach oben, als der Roman mit dem The Richard and Judy Best Kids’ Book Prize ausgezeichnet wurde. Seither hat ­Sophie mit dem Buch «Blood Ties» – für das sie den Red House Children’s Book Award bekam – und den beiden Reihen «­Luke and Lisa» und «Medusa» eine stetig wachsende Anhängerschaft um sich geschart. Sophies Kunst ist es, ­einen extrem spannenden Stoff und Figuren, mit denen man wirklich mitfühlen kann, zu einer absolut überzeugenden Geschichte zu vereinen. Ich denke, das ist der Grund, weshalb ihre Fangemeinde immer weiter wächst und sie stets die Preise abräumt, bei denen die Leser selbst ihre Wahl treffen. (Ins Deutsche wurde bislang allerdings noch keines ihrer Bücher übersetzt.)

Bali Rai ist eine unverwechselbare Stimme im Jugendbuch. Es gelingt ihm problemlos, zwischen knallharten, hypermodernen Romanen wie «The Crew» oder dem Folgeband «The Whisper» und dem magischen Realismus seines pseudohistorischen Buchs «City of Ghosts» zu wechseln. Sein Roman «Rani and Sukh», der raffiniert mit dem Romeo-und-Julia-Motiv spielt, wurde in England für den Booktrust Teenage Prize nominiert (die deutschen Ausgaben «Rani und Sukh» sowie «Die Crew» wurden übersetzt von Jacqueline Csuss). Als Autor liebt Bali Rai das Risiko. Er schreibt voller Leidenschaft, manchmal auch mit Wut im Bauch über die Themen, die ihn beschäftigen – und das so, dass seine Romane den Leser nicht mehr loslassen.

Anne Fine war die erste Autorin, der ich in meinem Leben begegnet bin, und ich merkte schnell, dass sie genauso witzig, scharf beobachtend und warmherzig ist wie die Bücher, die sie schreibt. Egal ob mit den Romanen «Flour Babies» (deutsch von Barbara Heller unter dem Titel «Das Baby-Projekt») und «Goggle Eyes» (deutsch von Ursula Kösters unter dem Titel «Der Neue»), für die sie die Carnegie Medal gewann, oder mit den provokanteren Büchern «Road of Bones» (in Deutschland nicht erschienen) und «Tulip Touch» (deutsch von Ursula Kösters unter dem Titel «Typisch Tulipa») – immer wieder beweist sie, dass sie zu den bewundernswertesten, bewegendsten und unterhaltsamsten Autoren für junge Menschen zählt, die es je gegeben hat. Anne Fine war auch von 2001 bis 2003 Children’s Laureate – eine phantastische Auszeichnung, die in England alle zwei Jahre an namhafte Kinder- und Jugendbuchautoren verliehen wird.

(Ergänzungen zu den deutschen Ausgaben vom Übersetzer)

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