Die Sequenz im Prolog dokumentiert die steinzeitkommunistische Hölle derRoten Khmer in einem Dorflager und wie die kleine Shanra ein bösesErwachen erlebt, nachdem man ihre Eltern wie Schlachtv
Die Sequenz im Prolog dokumentiert die steinzeitkommunistische Hölle derRoten Khmer in einem Dorflager und wie die kleine Shanra ein bösesErwachen erlebt, nachdem man ihre Eltern wie Schlachtvieh in einenLastwagen gepfercht hat, um sie in eines der zahlreichen grauenvollenArbeitslager zu verschleppen. Es ist eine Deportation ohne Wiederkehr.Der erste Teil beschreibt in verschiedenen ineinander verknüpften Episodendie gegenwärtige Lebenssituation der inzwischen erwachsenen Shanra, dieals Prostituierte in den Bars von Phnom Penh anschafft sowie diefolgenschweren Begegnungen zwischen drei aus unterschiedlichenGesellschaftsschichten stammenden westlichen Sextouristen, Halunken,parasitären Menschenrechtlern. Diese äußerst lästigen Ausländer empfindennicht nur Verachtung und Feindseligkeit gegeneinander, sondern auchgegenüber der einheimischen Bevölkerung, deren Kultur, vor allem gegenüberden Frauen Kambodschas.Der zweite Teil erzählt ausführlich über den beruflichen Werdegang des Ex-UNTAC Blauhelmsoldaten und Brokers Victor, beleuchtet seine dunkleVergangenheit, schildert anschließend das tragische Ereignis von Shanrasersten Besuch im Tuol Sleng Museum, wo sie eine entsetzliche Entdeckungmacht im Zusammenhang mit der früheren Schreckensherrschaft der KhmerRouge. Außerdem bietet eines der Kapitel vielschichtige, intime Einblicke inihre Biografie; wie sie sich zum Beispiel mittels intensivem Selbststudium zueiner gebildeten Frau entwickelt hat.Die "blauen Khmer" symbolisieren für Shanra die roten Terrorbrigaden undzugleich die zu Anfang der 1990er Jahre in Kambodscha stationiertenBlauhelmsoldaten, die ihre Heimat mit Aids verseuchten. Einer von ihnen warVictor, der eine wesentliche Mitschuld am Tod ihrer Schwester trägt, und derschlussendlich selbst einem teuflischen kambodschanischen Roulette zumOpfer fällt; Shanras gnadenlose Rache, auch auf Geheiß der Seele ihrerverstorbenen Schwester.