23.8.2022 Skoobe

High Fashion Books – Bücher rund um die Haute Couture

Die glamouröse Modewelt bringt schillernde Persönlichkeiten hervor und liefert viel Stoff für Spekulationen um Affären, Intrigen und Machtspiele. Doch kaum jemand weiß, wie es heute wirklich hinter den Kulissen zugeht – oder in vergangenen Epochen zuging.

Wir stellen euch hier eine Auswahl an Biographien und Romanen vor, die einen Einblick in die aufregende Welt der Haute Couture und ihrer Genies gewähren.

1. „Karl und ich“ von Baptiste Giabiconi (Heyne Verlag)

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Karl Lagerfeld war einer der bekanntesten und eindrucksvollsten Modedesigner und Künstler. In der Öffentlichkeit erlebte man ihn als extravagant und exzentrisch, aber auch distanziert und streng. Doch das Buch „Karl und ich“ von Baptiste Giabiconi zeigt den Ausnahmekünstler in einem anderen Licht.

Seit 2008 war der Italiener Karl Lagerfelds Muse und enger Freund. Die mediale Gerüchteküche brodelte, man unterstellte den beiden eine Affäre. Doch Baptiste Giabiconi schildert in seinem Lebensbericht seine liebevolle, platonische, tiefe Freundschaft zu dem deutschen Designer.

Das Buch spiegelt ein einfühlsames Bild einer Vater-Sohn-Beziehung, die durch Höhen und Tiefen ging und bis zum Tode des Designers hielt. Und auch Choupette hat ihren gebührenden Platz in dem Memoir.

2. „Die Muse von Dior“ von Marius Gabriel (SAGA Egmont)

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Der amerikanische Kriegsreporter Amory Riley und seine Frau Copper leben Ende des Zweiten Weltkriegs in Paris. Die deutschen Besatzer sind geflüchtet und in der gebeutelten Stadt macht sich Aufbruchstimmung breit.

Copper beschließt, die ständige Untreue ihres Mannes nicht mehr hinzunehmen und sich ihren eigenen Weg zu suchen. Dabei begegnet sie dem Modedesigner Christian Dior, der gerade vor dem Durchbruch seiner Karriere steht. Er macht Copper zu seiner Muse und führt sie in die Pariser Bohème ein.

Das gefühlvoll von Svenja Pages eingesprochene Hörbuch erzählt nicht nur die Geschichte von Coppers Emanzipation. Es schildert auch die Entwicklung Christian Diors vom schüchternen Modemacher zum besessenen Genie eines Imperiums.

Ein unterhaltsamer Roman, der interessante Einblicke in die Modewelt im Paris der Nachkriegszeit zulässt.

3. „Love x Style x Life“ von Garance Doré (Mosaik)

Love x Style x Life.png Garance Doré gehört zu den Ersten, die mit einem Blog Mitte der Zweitausender Jahre berühmt und erfolgreich wurden. Dort postete sie ihre eigenen Illustrationen und teilte ihre Faszination für Mode mit Gleichgesinnten. Später begann sie mit Streetstyle Fotografie und startete den Video-Blog „Pardon My French“ auf YouTube. Sie arbeitete mit Modegiganten wie Dior, Chopard und Chloé zusammen und gründete eine Kosmetik-Linie.

Doch irgendwann kehrte sie dem Big Business den Rücken.

In ihrem Coffee Table Book „Love x Style x Life“ erzählt sie von ihrem Weg zum Erfolg, der ihr keineswegs in den Schoß gefallen war. Zudem enthüllt die aparte Korsin das Geheimnis des Pariser Chic und der New Yorker Lässigkeit und verrät, wie frau zu ihrem Style findet.

Geschmückt ist das stylish gelayoutete Buch mit Illustrationen und Fotos.

Heute betreibt die inzwischen 47-Jährige einen Bezahl-Blog mit Community unter dem Namen L’île.

4. „Das schönste Gewerbe der Welt“ von Giulia Mensitieri (Matthes & Seitz Berlin Verlag)

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Die Autorin und promovierte Kulturanthropologin Giulia Mensitieri hat jahrelang in der Modebranche recherchiert, mit Mitarbeitern und Models gesprochen und selbst ein Praktikum absolviert. Ihre Ergebnisse, die sie in ihrem Buch darlegt, sind erschreckend:

In der Hoffnung auf Erfolg arbeiten die meisten Stylist:innen, Designer:innen und Fotograf:innen für so wenig Geld, dass sie kaum davon leben können. Und nicht nur das.

Häufig sind die Mode-Dienstleister Herabwürdigungen und Demütigungen ausgesetzt. Doch warum lassen sich die Kreativen das gefallen, fragt sich die Ethnologin. Ihre Erkenntnis: Der Lohn besteht darin, zum Kreis der Erlesenen zu gehören. Wer aufgibt, war eben nicht tough genug.

Die Modebranche kann dabei als Blaupause für den Hyperkapitalismus gelesen werden, der dem Menschen die absolute Identifikation mit der Arbeit abverlangt. Ein hochinteressanter und ernüchternder Blick hinter die Kulissen des schönen Scheins.

5. „Coco Chanel & Igor Strawinsky“ von Chris Greenhalgh (Verlag C. Bertelsmann)

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Als Coco Chanel 1913 den Komponisten Igor Strawinsky in der Uraufführung seines Balletts „Le sacre du printemps“ erlebt, ist sie begeistert. Dieser neue Sound ist so revolutionär wie ihre Mode. Das Publikum jedoch ist anderer Meinung: Es pfeift den Komponisten für seine dissonante Musik aus.

Sieben Jahre später lernen sich Coco und Igor persönlich kennen. Der Komponist ist mit Frau und Kindern nach Paris geflüchtet und mittellos. Die inzwischen sehr erfolgreiche Modeschöpferin lädt die Familie in ihre Villa ein.

Während Strawinskys Ehefrau Jekaterina lungenkrank ist und mit ihrer Krankheit kämpft, wächst zwischen der herben, selbstbewussten Coco und dem introvertierten Igor eine heiße Leidenschaft. Die beiden beginnen eine Affäre, die auch ihre Kreativität beflügelt.

Ein lesenswerter Roman über eine spannende amour fou zwischen zwei Ausnahmetalenten, über dem stets ein Hauch von Chanel No. 5 schwebt.

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