Nina lebt in zwei Welten: In der einen ist sie funktional, präsentabel, angepasst – mit Kontaktlinsen und einer Lesebrille, die Seriosität ausstrahlt. In der anderen ist sie roh, echt, spürend – mit i
Nina lebt in zwei Welten: In der einen ist sie funktional, präsentabel, angepasst – mit Kontaktlinsen und einer Lesebrille, die Seriosität ausstrahlt. In der anderen ist sie roh, echt, spürend – mit ihren echten Brillen. Und diese Brillen sind mehr als nur Sehhilfen: Sie sind Masken, Spiegel, Bekenntnisse.Was als Alltag zwischen U-Bahn, Bürolicht und Altbauküche beginnt, wird zur Reise ins Innere – zu einer Identität, die sich über Dioptrien, Prismen und Glasränder neu findet. Zwischen Anpassung und Sichtbarkeit, zwischen Blick und Begehren beginnt Nina, sich selbst wiederzusehen. Scharf. Und anders.»Durch meine Brille« ist ein sinnlicher, introspektiver Roman über Sehen, Gesehenwerden und die Frage, wie sehr ein Hilfsmittel zum Fetisch werden kann – ganz ohne Klischees. Stilistisch literarisch, körpernah und psychologisch fein gezeichnet, richtet sich der Text an Leserinnen und Leser, die sich für Körperwahrnehmung, Seheindrücke, Identität und die feinen Übergänge zwischen Alltag und Erregung interessieren.Wer auf der Suche nach klassischer Handlung, Action oder Liebesroman ist, wird hier nicht fündig. Wer jedoch bereit ist, sich auf eine ungewöhnliche Perspektive einzulassen – zwischen Glas, Haut und Bewusstsein –, wird möglicherweise nicht mehr wegblicken können.