Nach seiner Vertreibung aus Danzig schließt sich der erst Fünfzehnjährige der FDJ in Berlin an und suchtnach dem erlebten Schrecken des Zweiten Weltkrieges Orientierung. Mit dem propagierten Aufba
Nach seiner Vertreibung aus Danzig schließt sich der erst Fünfzehnjährige der FDJ in Berlin an und suchtnach dem erlebten Schrecken des Zweiten Weltkrieges Orientierung. Mit dem propagierten Aufbau desSozialismus nach sowjetischem Vorbild stellt er sich in dessen Dienst und gerät schnell in die Frontendes Kalten Krieges. Er wird in Nordrhein-Westfalen eingesetzt, um die verbotene FDJ auf die Illegalitätvorzubereiten. In einem Bergwerk arbeitend, sieht er sich in der Pflicht alle Kräfte zu unterstützen, die sichgegen die Einbindung der BRD in die Nato aussprechen sowie die deutsche Vereinigung weiter im Blickhaben. Zurück in Berlin verpflichtet er sich als Mitarbeiter des MfS. Es folgen Einsätze in Westberlin undWestdeutschland. Unter der falschen Flagge eines französischen Geheimdienstes gelingt ihm die Anwerbungeines Mitarbeiters des Flüchtlingslager Marienfelde, der Informationen zur Anwerbung von Agentendurch westliche Geheimdienste liefert. Einige Zeit später lässt er sich nach Absprache vom Verfassungsschutzanwerben. Er sieht er jedoch die Entwicklung der DDR immer kritischer und stellt an das MfS einEntpflichtungsgesuch. Grund sei, dass er den Anschluss an die aktuelle Politik verloren hätte und es einenostdeutschen Weg zum Sozialismus geben müsste. Nach seinem Entlassungsgesuch erfolgte zunächstkeine Reaktion. 1965 dann die plötzliche Verhaftung und Verurteilung zu sechs Jahren Haft. Danach istKurt Wolff beim VEB Fischhandel und später als Bewirtschafter eines Kulturhauses und verschiedenerGaststätten tätig. Plötzlich ist er als vermeintlich westlicher Agent im Visier der Staatssicherheit. Mit seinerFrau gelang die Flucht in die BRD. Nach der Wende stellte er die Geheimdienste generell in Frage undbetonte, dass die Kontrolle des BND durch das Parlament längst nicht ausreiche. Er empfahl den Sinn undZweck von Geheimdiensten zu überdenken. 2002 schrieb er das Manuskript zu diesem Buch.