Über den Mythos artgerechter Pferdehaltung

Eine kritische Betrachtungsweise der Realität aus dem Blickwinkel der Pferde

Harald Zagar

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Beschreibung zu „Über den Mythos artgerechter Pferdehaltung“

Verlag:

Books on Demand

Veröffentlicht:

2021

Druckseiten:

ca. 99

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook

Barrierefreiheitsinformationen

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1 Kommentar zu „Über den Mythos artgerechter Pferdehaltung“

Ich hatte anhand des Titels etwas anderes erwartet als Ratschläge und persönliche Erfahrungsberichte bezüglich Füttern und Pferdepflege. Die Pferdehaltung ist eine Katastrophe und in den wenigsten Fällen annähernd artgerecht. Als langjährige Pferdehalterin sehe ich das genauso kritisch wie der Autor. Leider werden vom Autor andere Mythen als 'wahr' dargestellt, z.B. der Mythos vom 'Leithengst', von der Anfälligkeit weißer Beine etc. Offenstallhaltung wird grundsätzlich abgelehnt, vernünftig durchgeführt ist diese Haltungsform noch die artgerechteste. Da gibt es Unterschiede! Für Interessierte: die FN (ausgerechnet) hat Leitlinien zur Pferdehaltung herausgebracht, die leider niemand liest und sich schon gar nicht daran hält. Monty Roberts Trainingsmethoden werden als pferdefreundlich dargestellt. Die 'Join Up'-Methode hat zwar ein braves Pferd zur Folge, aber führt in der Regel in eine erlernte Hilflosigkeit. Zur Fütterung gibt es auch viel Unsinniges: 1 kg Heu pro 100 kg Lebendgewicht unterschreitet jede Empfehlung. Einer Hufrehe beugt man am besten mit Bewegung vor und nicht mit Futterentzug. Eine Pferdemähne zu 'verziehen' ist ein beschönigendes Wort aus dem Reiter-Jargon und heißt nichts anderes als dem Pferd Haare auszureißen. Das ist nicht artgerecht! Dass Hobbyreiter oder Freizeitreiter ihre Pferde schlechter versorgen als Berufsreiter oder Turnierreiter, ist ebenfalls ein Mythos. Und dann empfiehlt der Autor Tamme Hankens Behandlung. Autsch. Lieber mal einen ausgebildeten Pferde-Physiotherapeuten fragen. Das Kreuz-Darmbein-Gelenk sagt Danke. Den Rat ein Pferd mit einem Bimsstein zu bearbeiten las ich mit Erstaunen. Mein Pferd ist kein Teppich und das Fell keine Hornhaut. Wanderreiten ist schön, aber auch da sieht man viele unschöne Bilder wie z.B. übergewichtige ReiterInnen auf vermeintlichen 'Gewichtsträgern', zu viel Gepäck auf der Lende oder dünne Strickchen als Zaumzeug. Positiv fand ich die letzten Kapitel mit der Frage nach dem 'Warum?' Das Pferd ist in den meisten Fällen nur ein Sportgerät, das Wort 'Freund' oder 'Kamerad' im Zusammenhang mit dem Reitsport blanker Hohn. Was das Buch deutlich macht: die Bedürfnisse der Pferde sind immer die gleichen, aber die Interpretation und Umsetzung liegt im Auge des jeweiligen Betrachters. Ich empfehle die Bücher von Marlitt Wendt. Oder alternativ die Abschaffung des Pferdesports. Aber das bleibt Wunschdenken meinerseits, wenn man mit dem Verkauf eines Lebewesens Millionen verdienen kann.

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