Einfach mal machen!

Nichts ist schwieriger als der erste Schritt … Nur einer dieser Postkartensprüche? Wie „Quotes of the Day“ mein Leben illustrieren und wie sie mir Mut geschenkt haben, eine schwierige Entscheidung zu treffen, erfährst Du in diesem Blogpost.

… Es könnte ja gut werden

All denjenigen, die sich auf Instagram und Pinterest herumtreiben, wird dieser Spruch wahrscheinlich schon häufig untergekommen sein. Auch ich habe ihn bestimmt 100-mal auf irgendwelchen Kosmetik-Täschchen und unzählige Male mehr auf Postkarten in den Drehständern der Bahnhofsbuchhandlungen und Geschenkelädchen gelesen. Zuerst fand ich diese Sprüche ziemlich albern. Aber je öfter sie mir begegneten, je öfter ich über sie nachdachte, desto besser begriff ich ihre wahre Bedeutung. „Einfach mal machen! Es könnte ja gut werden“ ist mittlerweile einer meiner Lieblingssprüche. Egal, wie groß die Aufgabe oder die Entscheidung ist, die vor Dir liegt, trau Dich.

„Mit Mut fangen die schönsten Geschichten an“

Mein Leben läuft so rund wie ein Dreieck

Jahrelang machte ich immer so vor mich hin. Bis mir klar wurde, dass das, was ich gerade mache, nicht gut wurde. Meine Arbeit langweilte und überforderte mich gleichzeitig. Das Unternehmen, in dem ich bisher gearbeitet hatte, war rasch gewachsen und mit diesem Wachstum auch das Arbeitspensum pro Mitarbeiter. Eigentlich machte mir mein Job ja Spaß, weil ich dort sehr kreativ arbeiten konnte und die Kolleginnen über die Jahre zu Freundinnen wurden. Was mir aber fehlte, um Ideen zu entwickeln oder einfach mal durchzuschnaufen, war Zeit … Schleichend machte sich Frustration in mir breit: Über die Erfolge, die das Unternehmen feierte, konnte ich mich gar nicht mehr freuen, weil ich nicht zufrieden mit meiner Leistung war. Und das nagte immer mehr an meinem Selbstbewusstsein.

„Läuft bei mir. Zwar rückwärts und bergab. Aber läuft.“

Um meinen Unmut zu kompensieren, begann ich lauter neue Dinge. Ich hoffte, die dortigen Erfolge würden mich genügend motivieren und „aufladen“, um auch beruflich wieder durchzustarten: Ich machte vier- bis fünfmal in der Woche Sport, probierte Yoga und neue Ernährungsformen aus, begann mit dem Handlettern und Zeichnen. Aber es wurde immer schlimmer. Ich gönnte mir selbst keine Ruhepausen. Der Sport wurde immer härter. Die körperliche Anstrengung und der ständige Adrenalinschub ließen die demotivierenden Stimmen in meinem Kopf zwar in den Hintergrund treten, aber das schlechte Gefühl in der Magengegend blieb weiterhin bestehen.

„Alte Wege öffnen keine neuen Türen“

Und plötzlich kam diese Möglichkeit aus dem Nichts: Ich entdeckte beim Durchstöbern der Stellenanzeigen (das gehörte zu meiner täglichen Routine beim Frühstück) meinen „Traumjob“. Kurz darauf schickte mir meine beste Freundin genau diese Stellenbeschreibung per WhatsApp mit einem Kuss-Emoji und der Frage: „Wär das nicht was für dich?“

Gedankenkarussell

Plötzlich war sie da: die Möglichkeit mein Leben grundlegend zu ändern. Aber statt sofort loszulegen und eine Bewerbung loszuschicken, plagten mich auf einmal Zweifel. Was, wenn es nicht klappt? Was, wenn es klappt? Was, wenn ich nach der Veränderung noch unglücklicher sein werde? Von „Einfach mal machen“ war ich so weit weg wie der Kilimandscharo vom Mount Everest. Aus den eh immer schon kurzen Nächten wurden schlaflose oder von Albträumen geplagte. Immer wieder durchspielte ich diese Was-wäre-wenn-Szenarios, die mich jedoch eher noch mehr lähmten, statt mir Zuversicht zu schenken.

In einer Nacht von Sonntag auf Montag packte mich dann der Rappel und ich schrieb meine Bewerbung auf die Stellenanzeige. Spontan und aus dem Bauch heraus. Ich dachte mir, entweder die mögen mich so wie ich bin oder es bleibt halt alles beim Alten.

„Ein Nein hast Du schon, ein Ja kannst Du noch kriegen“ – Wie mein Opa immer sagte.

Nur wenige Tage später hatte ich die Einladung zum Vorstellungsgespräch im Mailpostfach. Statt mich aber wie ein Honigkuchenpferd zu freuen, ging das Gedankenkarussell wieder von vorne los: Ich bin ein Quereinsteiger, kann ich die Erwartungen überhaupt erfüllen? Bin ich gut genug? Wie erkläre ich das nur meinen Kollegen und Kolleginnen? Die Versagensangst packte mich erneut. Immerhin hatte ich nun aber die passenden Gegenargumente schon parat: Vor ein paar Tagen hast Du doch genau dieselben Fragen zurückgewiesen und den ersten Schritt gewagt. Jetzt mach bloß keinen Rückzieher, das Feedback ist doch positiv!

Im Yoga-Unterricht habe ich gelernt, dass man immer genau dorthin atmen soll, wo man die fiesesten Schmerzen spürt. Nur so kann man die Muskeln lockern und beweglicher werden. Genauso ist es mit der Versagensangst. Man kann sie nur dann loswerden, wenn man genau das tut, vor dessen Versagen man Angst hat. Also atmete ich tief ein und schickte den Atem auf den Schmerzpunkt: Ich reichte meine Kündigung bei meinem alten Arbeitgeber ein.

„Spüre die Angst und mach es trotzdem.“

Wege entstehen dadurch, dass man sie geht

Sechs Monate später kann ich sagen, dass es eine der besten Entscheidungen in meinem Leben war. Die Skoobe-Familie hat mich wenigstens genauso warm empfangen wie mich meine alten Kolleginnen verabschiedet haben. Natürlich muss ich für meinen Job noch eine ganze Menge lernen. Aber es macht mir unglaublich Spaß und ich fühle mich endlich wieder wohl an meinem Arbeitsplatz. Und mit dieser Mammut-Entscheidung im Rücken, die positiv für mich ausgegangen ist, fällt es mir übrigens umso leichter, „einfach mal zu machen“.

„Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, dann ist es nicht das Ende.“

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Wenn Du übrigens auch oft zu viel nachdenkst oder Dir in manchen Angelegenheiten das letzte bisschen Selbstvertrauen bzw. der Mut zur Selbstliebe fehlt, dann kann ich Dir folgende Hilfsmittel und Ratgeber sehr ans Herz legen: